Kamerun: Water For Social Peace

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Kamerun: Water For Social Peace

In der ländlichen Region Tikar, Departement Mbam et Kim in Kamerun unterstützt Ingenieure ohne Grenzen die Menschen beim Aufbau einer nachhaltigen Wasserversorgung und bei der Verbesserung der Hygienesituation.

Ausgangssituation

Der direkte Zugang zu sauberem Wasser ist laut Deklaration 64/292 der Vereinten Nationen ein grundlegendes Menschenrecht. Im Vergleich zu Erstweltstaaten, in denen die Umsetzung dieser Deklaration meist eine Selbstverständlichkeit darstellt, weisen viele Länder dieser Erde noch immer grundlegende Probleme bei der gerechten Verteilung von sauberem Nutz- und Trinkwasser auf.

Dies gilt leider auch für den zentralafrikanischen Staat Kamerun. Zwar ist der Anteil an Menschen mit Zugang zu einer sicher nutzbaren Wasserquelle innerhalb Kameruns zwischen 1991 und 2015 von 51 % auf 76 % gestiegen, dies bedeutet jedoch auch, dass nach wie vor etwa 24 % der Bevölkerung nicht auf sauberes Wasser zurückgreifen können. Vor allem die ländliche Bevölkerung ist hiervon betroffen. Mit teilweise gravierenden Folgen. Durchfallerkrankungen gehören (vor allem bei Kindern) noch immer zu häufigen Todesursachen, weite und beschwerliche Fußwege zur Quelle sind oft Kindern überlassen, wodurch diese kaum Zeit in der Schule verbringen. Des Weiteren führt ein punktueller Ausbau der Infrastruktur und die damit verbundene Ungleichverteilung der Ressource Wasser zu Konflikten und sozialen Spannungen.

So auch in der, in Zentralkamerun gelegenen Tikarregion. Auf mehr als 10.000 km2 leben hier rund 50.000 Menschen (Angabe von HITIP, Stand 2019).

Eine mangelhaft ausgebaute Infrastruktur sowie die fehlende adäquate Wasser-, Sanitär und Stromversorgung erschweren das Leben der Bevölkerung in diesem dünnbesiedelten, durch Sekundärregenwald geprägten Landstrich.

Projektbeschreibung

Das Projekt Water for Social Peace wurde von unserer lokalen Partnerorganisation "Hope International for Tikar People" initiert, um an der oben beschriebenen Ausgangssituation anzuknüpfen und die Lebensbedingungen der Menschen in der Region der Tikar zu verbessern.

Seit Anfang 2019 ist die Arbeitsgruppe Kamerun der Regionalgruppe Aachen von Ingenieure ohne Grenzen als Projektpartner mit beratender und unterstützender Funktion an dem Projekt beteiligt. Schwerpunkte unserer Arbeit sind sowohl die Sicherung der Nachhaltigkeit der im Rahmen des Projektes umgesetzten Maßnahmen, der Aufbau von verlässlicher Infrastruktur zur Wasserversorgung als auch die Wissensvermittlung an den Projektpartner und die Zielgruppe.

Die Projektdurchführung gliedert sich in drei Phasen: Erkundung, Implementierung und Evaluation.

In der aktuell anstehenden Erkundung wird die Projektregion, die Zielgruppe, die lokalen beteiligten Projektakteure (Stakeholder) und die aktuelle Situation der Wasserversorgung und des Gesundheitszustandes untersucht und evaluiert, um eine fundierte Entscheidung über umzusetzende Maßnahmen treffen zu könnnen. 

Aufgrund der Größe der Projektregion konzentrieren wir uns zunächst auf ein Teilgebiet zwischen den beiden Dörfern Ngambé Tikar und N'ditam, in welchem ca. 20.000 Menschen leben (Angabe unseres Projektpartners HITIP, Stand 2019).

 

Projektziele

Bis Ende 2022 wollen wir in der Tikarregion die folgenden Maßnahmen auf Basis der Ergebnisse der Erkundungsausreise umsetzen:

  • Schulung mehrerer WASH-Verantwortlicher in der Partnerorganisation HITIP, welche die Bevölkerung für die Themen WAsser, Sanitärund Hygiene (WASH) sensibilisieren
  • Ausweitung und Evaluation der vor Ort bereits bestehenden Wasserkomitees auf alle Dörfer. Diese übernehmen die Verantwortung für den richtigen Umgang mit den Brunnen und sorgen für eine gerechte Verteilung des Wassers
  • Capacity Building der Partnerorganisation HITIP um für die Lokalbevölkerung langfristig Ansprechpartner und Koordinatoren für Reparaturen, Wartungsarbeiten und Hygieneschulungen zu implementieren
  • Gemeinsam mit HITIP und einem lokalen technischen Partner soll ein Team von Technikern ausgebildet werden, welches im Anschluss zukünftige Wartungsarbeiten und Reparaturen übernimmt

Ist ein tragfähiges System etabliert, werden Schritt für Schritt in den Dörfern, Schulen und Krankenhäuser gemeinsam Brunnen oder Quellfassungen gebaut und dabei eine lokal angepasste Bauweise vermittelt.

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Steffen Rolke

Leitung Operative Arbeit
steffen.rolke [at] ingenieure-ohne-grenzen.de