Unser Wasserprojekt in … Kap Verde

Wasserprojekte im Fokus
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Wassergewinnung durch Netze – Was anfangs verwunderlich klingt, ist eine innovative Möglichkeit, um in trockenen Regionen wertvolles Wasser zu gewinnen. Durch sogenannte Nebelnetze, die windsicher in einen Rahmen gespannt werden, kann im Bereich feuchter Luftströme trinkbares Wasser gesammelt werden. Unser Projektteam, das auf der Inselgruppe Kap Verde aktiv ist, prüft derzeit, wie durch Nebelnetze die Wasserversorgung in einem abgelegenen Bergdorf verbessert werden kann.

Auf dem Archipel Kap Verde herrscht ein trockenes Klima, die Gesamtniederschlagsmenge ist gering. Zudem ist die Anbindung von abgelegenen Ortschaften an das Wassersystem häufig unzureichend. So auch in dem Bergdorf Chã das Furnas. Aufgrund der Lage und der veralteten Infrastruktur ist die Dorfgemeinschaft bislang nicht an eine stabile Wasserversorgung oder die Kanalisation angeschlossen.

Junger Mann aus Cha das Furnas

Giovani, einer der jungen Bewohner aus Cha das Furnas, unterstützt das Projektteam tatkräftig und sendet regelmäßig Informationen und Fotos des Dorfes.

Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Hygiene- und Sanitärbedingungen der Menschen, sondern auch auf die Haupterwerbsmöglichkeit, die Landwirtschaft. Zu der ohnehin herrschenden Trockenheit kamen in den letzten Jahren Dürreperioden hinzu, wodurch viele landwirtschaftliche Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden konnten. Die sozialen Folgen: Landflucht insbesondere von jungen Menschen und Fachkräften.

Zusammen mit der lokalen NGO Fundamental SA hat die Regionalgruppe Ruhrgebiet ein Projekt ins Leben gerufen, das neben technischen Lösungen zur Wasserversorgung insbesondere auch an sozialen Komponenten arbeitet. Ziel ist es, jugendliche Dorfbewohner*innen in die Projektarbeit mit einzubinden, um ihnen berufliche Perspektiven aufzuzeigen.

Im Jahr 2021 führte Fundamental SA eine Erkundung vor Ort durch, sprach mit der Dorfgemeinschaft über ihre Bedürfnisse und stellte den Kontakt her. Seitdem herrscht ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Projektteam im Ruhrgebiet und Jugendlichen aus Chã das Furnas, die das Team tatkräftig mit Fotos zur Erfassung der lokalen Gegebenheiten unterstützen.

Auf Grundlage der Erkenntnisse plant unser Projektteam die nächsten Schritte: Als Maßnahmen zur Wassergewinnung prüft das Team den Einsatz von Nebelnetzen und von Regenwasserzisternen. Zusätzlich soll die bereits vorhandene Tröpfchenbewässerung repariert und gegebenenfalls erweitert werden. Im Rahmen einer Erkundungsreise möchte das Projektteam in diesem Jahr die erarbeiteten Konzepte zur Wasserversorgung auf ihre Durchführbarkeit vor Ort prüfen. Dabei spielt auch die Einbindung junger Menschen eine zentrale Rolle.