Die IOG-Challenge 2024/2025: Sanitäranlagen für ländliche Gemeinden in Sierra Leone

Fünfmal am Tag gehen wir auf die Toilette. Der direkte Zugang zu einer sauberen Toilette und der einfache Vorgang des Spülens sind für uns selbstverständlich. Nicht aber für viele Menschen auf der Welt. Fünfzig Prozent der Menschen haben keinen Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen, und zwei Milliarden Menschen nutzen Wasserquellen, die nicht vor Verunreinigungen durch Fäkalien und andere Schadstoffe geschützt sind.

In diesem Jahr widmet sich die IOG-Challenge dem Thema WASH (Wasser, Sanitärversorgung, Hygiene) im ländlichen Sierra Leone, Westafrika. Das Land erholt sich langsam von dem langen Bürgerkrieg (1991-2002) und der Ebola-Epidemie (2014-2016). Durchfallerkrankungen und Ausbrüche von Cholera sind an der Tagesordnung. In Sierra Leone sind wir seit vielen Jahren gemeinsam mit lokalen Projektpartnern tätig. In den letzten Jahren haben wir die Hygienesituation an mehreren Schulen verbessert.  

Nach Gesprächen mit verschiedenen Interessengruppen wurden UDDTs als Toilettenmodelle ausgewählt. UDDTs (urine-diverting dry toilets) sind eine nachhaltige Sanitärtechnologie, die in Regionen mit unzureichender sanitärer Versorgung eingesetzt wird. Sie erfordern einige Anpassungen bei der Benutzung, und die Fäkalien können nach einer gewissen Lagerzeit als Dünger verwendet werden.

Die Einführung, Schulung und Nutzung der Sanitärlösungen hat an den Schulen sehr gut funktioniert. Sowohl weitere Schulen als auch Privatpersonen haben ihr Interesse an den UDDTs bekundet. Auch der anfangs als schwierig empfundene Prozess der Düngeraufbereitung wurde positiv aufgenommen.

Die diesjährige Challenge baut auf diesen Rückmeldungen auf. Wir wollen auf die geäußerten Bedürfnisse eingehen und Lösungen auf der Haushaltsebene umsetzen. Ausgehend von den Toiletten, die an Schulen gebaut wurden, muss alles für die Haushaltsebene angepasst werden. Dies beinhaltet sowohl die Infrastruktur als auch die Ausbildung und den Kompostierungsprozess. Die Anpassung umfasst die Größe des Gebäudes, die Kosten, den begrenzten Platz für eine angemessene Nutzung der UDDTs, sowie weniger Platz für das Trenn- und Lagersystem und auch eine ganzheitliche Schulung von Kindern und Erwachsenen in der Nutzung und Instandhaltung dieses Sanitärsystems.