Zweiter Teil: Interview mit Paul Nyuoh über das WIL Projekt

Zweiter Teil: Interview mit Paul Nyuoh über das WIL Projekt

Projektleiter Justus Hofmeister interviewt Paul Nyuoh über unser WIL Projekt. Dieser sieht großes Potenzial und Entwicklungschancen für sein Land.

 

Justus: Glaubst du das WIL Projekt hat Potenzial – besonders in Kamerun?
Paul: Ich glaube das WIL Projekt hat Potenzial in Kamerun. Zum Beispiel aufgrund der Tatsache, dass der Strom in den ländlichen Gegenden immer noch unter 30% liegt. Die ländlichen Regionen sind sehr weit hintendran was das nationale Stromnetz angeht. Das heißt mit diesem Projekt können die ländlichen Regionen profitieren. Es wird sehr gut sein, da es viele Wasserfälle in den ländlichen Regionen gibt. Sie jedoch kein Licht haben, da sie diese Technologie noch nicht haben. Mit dieser Technologie werden die Dörfer aber eine Chance haben.

J: Welche Schwierigkeiten erwartest du bei der Umsetzung der Technologie in Kamerun?
P: Die größte Schwierigkeit, die ich erwarte, ist der Regen und der Zugang zu den ländlichen Gegenden, da es oft keine Straßen gibt, die gut passierbar sind. Manchmal ist es besser zu Fuß. Die größte Herausforderung wird also die Erreichbarkeit der Regionen und  die Einstellung der Leute sein. Ich muss versuchen die Leute zu überzeugen, dass das Projekt funktioniert und ihnen helfen wird.

J: Du meinst also das Erste, was wir machen müssen ist zu beweisen, dass die Technologie funktioniert und dann müssen wir Wege finden, wie wir diese zu den bedürftigen Leuten bringen, selbst wenn diese in schwer zugänglichen Gegenden leben. Hast du Bedenken bezüglich des sozialen Aspekts? Also wenn du z.B. die Turbine in ein Dorf bringst und diese nicht entscheiden können, wer Strom bekommen soll – solche Dinge?
P: Ich denke schon. Über die Jahre werden wir oft an den Punkt gelangen, an dem einzelne Dörfer das Licht gerne in Gemeindehallen nutzen wollen oder in einer Umgebung, in der jeder Zugang hat.

J: Gibt es sonst noch andere Herausforderungen für das Projekt, wenn wir versuchen es in den kamerunischen Markt einzuführen?
P: Zusätzlich zur Erreichbarkeit der Region können es nur noch die finanziellen Mittel sein. Ich denke allerdings, wenn sie sehen, dass das Projekt gut läuft, werden sie versuchen selbst Geld aufzutreiben, um das Projekt von sich aus zu unterstützen.

J: Denkst du die Leute werden bereit sein einen gewissen Geldbeitrag zu zahlen? Ich meine, wenn man jetzt das System anschaut: Eine komplette Installation der Turbine kostet ca. 800 000 Francs, das beinhaltet die Turbine, die Installation, eigentlich alles… denkst du die Leute in den Dörfern sind bereit diese Summe zu zahlen – nicht auf einmal, aber vielleicht in Ratenzahlungen?
P: Ja, wenn sie sehen, dass die Technologie funktioniert, werden sie auf jeden Fall bereit dazu sein. Denn es gibt immer die Entwicklungskomitees. Sie werden versuchen Geldmittel zu bekommen und so weiter, das wird immer zu Entwicklung führen. Ich glaube sie werden immer bereit dazu sein. Sie werden die Summe nicht auf einmal zahlen, aber in Raten.

J: Vielen Dank. (…)
P: Die Freude ist ganz meinerseits, danke schön.