Erfahrungen von Mr. Mrema mit einer SoWaDi-Anlage nach einem Jahr der Nutzung

Erfahrungen von Mr. Mrema mit einer SoWaDi-Anlage nach einem Jahr der Nutzung

Unser Interviewpartner Mr. Mrema ist der Betreuer von TZ03

Unser Interviewpartner Mr Mrema ist der Betreuer von TZ03

TZ03 steht seit 2020 an der Kidia Primary School

TZ03 steht seit 2020 an der Kidia Primary School

Mr. Mrema und das Team der KCF an der SoWaDi-Anlage

Mr. Mrema und das Team der KCF an der SoWaDi-Anlage

2020 reiste ein Team unserer Projektgruppe nach Tansania, um dort gemeinsam mit unserem Projektpartner der Kilimanjaro Childlife Foundation (KCF) und zukünftigen Nutzer*innen neue SoWaDi-Anlagen zu bauen.  Ein Jahr nach dem Aufbau der Anlage hat Sam (Projektmanager bei der KCF) mit Leonard Makala Mrema für uns ein Gespräch über seine bisherigen Erfahrungen mit der Anlage und dem Projekt geführt. Mr. Mrema ist Lehrer in Kidia an der dortigen Primary School , wo seit letztem Jahr eine der SoWaDi Anlage steht.

Das Interview wurde für diesen Blogeintrag ins Deutsche übersetzt und redaktionell überarbeitet.

 

Sam:  Was hast du gedacht als du das erste Mal von der SoWaDi-Anlage gehört hast? Und welche Erwartungen hattest du an die Anlage und an das Projekt?

Mr. Mrema:  Mein erster Gedanke war SAUBERES WASSER. Das habe ich auch von der Anlage erwartet: Dass sie sauberes und sicheres Wasser zur Verfügung stellt, das von Lehrern und Schülern genutzt werden kann. Von dem Projekt habe ich mir erhofft, dass ich mehr über die Anlage lerne und v.a. wie ich sie selbst bauen kann.

Sam: Welche Aufgaben übernimmst du im Projekt und was war deine Motivation ein Teil davon zu werden?

Mr. Mrema:  Meine Hauptmotivation war, dass ich dadurch den Kindern sauberes Wasser bereitstellen kann. Daher sammle ich nun Daten zur Anlage und sende sie an IOG. Außerdem kontrolliere und pflege ich die Anlage so, dass sie jeden Tag richtig funktioniert.

Um Informationen über die Lebensdauer und die langfristige Performance der Anlagen zu sammeln, wird jede Anlage von einem Verantwortlichen betreut, der Daten an die Projektgruppe weiterleitet.  Mr. Mrema kümmert sich seit nun einem Jahr um TZ03.

Sam:  Kannst du einen gewöhnlichen Tag mit der Anlage beschreiben? Was genau muss gemacht werden?

Mr. Mrema: Morgens überprüfe ich die Anlage und kontrolliere, ob es irgendwelche Schäden oder Lecks gibt. Dann weise ich die Schüler an, das Wasser in die Inputbehälter zu füllen, später am Nachmittag überprüfe ich die Anlage, um zu sehen, wie sie läuft und entnehme Wasser daraus (an einem sonnigen Tag). Abends decke ich das Gerät zu und gehe nach Hause. Zusammenfassend ist meine Hauptaufgabe die Überwachung der Anlage, die Datenerfassung und das Senden der Daten an IOG. Die Schüler, die gezielt dafür ausgewählt werden, füllen das Wasser ein, wenn der Behälter leer ist.

Sam: Und wozu wird das aufbereitete Wasser dann genutzt?

Mr. Mrema: Das Wasser wird von den Schülern und Lehrern genutzt, hauptsächlich zum Trinken.

Sam: Du sagst, dass du IOG Daten von der Anlage schickst. Wie funktioniert denn der Kontakt und worüber sprecht ihr?

Mr. Mrema: Ich stehe in Kontakt mit Julius und Max von der Projektgruppe in Darmstadt. Meist geht es bei der Kommunikation im Allgemeinen um die Anlage, ob sie angemessen funktioniert oder ob es irgendwelche Herausforderungen gab. 

Sam: Nun steht die Anlage seit fast einem Jahr an der Kidia Primary School. Wie stehst du nach dieser langen Zeit zu dem Projekt? Haben sich alle deine Erwartungen erfüllt oder siehst du noch Verbesserungspotential?

Mr. Mrema: Nicht alle meine Erwartungen haben sich erfüllt. Dennoch glaube ich, dass das Projekt insgesamt erfolgreich ist. Die Anlage ist äußerst nützlich für uns, um den Kindern sauberes Wasser bereitstellen zu können und Probleme mit Magenschmerzen zu reduzieren. Dennoch gibt es auch einige Dinge, die verbessert werden könnten: Es wäre wirklich super, wenn die Anlage genügend Wasser zur Verfügung stellen könnte, um die gesamte Schule damit zu versorgen. Außerdem kommt es manchmal beim Reinigen der Container zu Problemen, weil ein Teil des Reinigungswasser zurück ins Hauptsystem läuft und sich dann mit dem Inputwasser mischt. Dafür wäre eine Lösung sehr gut.

Sam:  Sind denn auch andere Leute auf die Anlage aufmerksam geworden? Und wenn ja, wie sind ihre Reaktionen?

Mr. Mrema:  Ja, ich habe mit einigen Leute über dieses Projekt gesprochen. Sie wünschen sich eine solche Anlage auch für ihre Häuser.

 

Wir bedanken uns bei Mr. Mrema und Sam für das interessante Interview und die vielen Einblicke!