Jahreswechsel – Ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick und eine kurze Vorschau auf erreichte und kommende Fortschritte bei AKWA!

Jahreswechsel – Ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick und eine kurze Vorschau auf erreichte und kommende Fortschritte bei AKWA!

Erste Schritte im Bau der ersten Regenwasserzisterne aus Mauerwerk in Groupe Scolaire de Karambi

Erste Schritte im Bau der ersten Regenwasserzisterne aus Mauerwerk in Groupe Scolaire de Karambi

Pandemie: Ein Umstand, der jeden noch so ausgeklügelten Plan im Handumdrehen auf den Kopf stellt. Nachdem wir die geplante Ausreise für den Bau der Zisternen 2020 nicht antreten konnten, herrschte auch im letzten Jahr noch viel Planungsunsicherheit und Ungewissheit über die weiteren Entwicklungen. Um diesen zu begegnen und trotz aller Widrigkeiten  mithelfen zu können, begannen wir mit der intensiven Vorbereitung für eine Remote-Implementierung bzw. Projektsteuerung der Baumaßnahmen aus der Ferne. Ein Projekt aus mehreren tausend Kilometern Entfernung ohne eine Ausreise betreuen? Das war für Ingenieure ohne Grenzen in diesem Umfang nicht nur mit einigen Herausforderungen verbunden, sondern in weiten Teilen für uns Neuland. Um der pandemischen Lage vor Ort präventiv zu begegnen und erste Erfahrungen in der Remote-Implementierung zu sammeln, bauten wir, wie wir im letzten Beitrag berichteten, eine neue Händewasch-Station, um mit den vorhandenen Wasserressourcen die Hygienebedingungen an der Schule zu verbessern.

Das gesamte AKWA-Team hat in den vergangenen Wochen und Monaten seine Kräfte gebündelt, sodass nach der Händewasch-Station nun aktuell auch die erste Zisterne vor Ort errichtet wird, um somit die Bedingungen vor Ort langfristig und nachhaltig zu verbessern. Nach vielen Stunden Arbeit und etlichen verworfenen Ideen ist es für das gesamte Team ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Zur Ausführung kommt eine Mauerwerkszisterne mit einer Bodenplatte und einem Deckel aus Beton. Durch die Wandungen aus Mauerwerk reduzieren wir den erforderlichen Anteil an Zement und Beton und damit maßgeblich Transport- und Logistikaufwand, bei gleichzeitiger Nutzung lokaler Ressourcen - einer benachbarten Ziegelei. Die Zisterne wird durch das Regenwasser der umliegenden Dachflächen gespeist und wird nach der Fertigstellung 25 qm umfassen. Das entspricht 25.000 Liter Wasser, welches den Kindern und Lehrkräften als Brauchwasser zum Hände waschen in der Nähe der Toiletten dienen wird. Zusätzlich zur Zisterne stellen wir die Zuleitungen her und stellen durch ein First-Flush-System sicher, dass das Wasser die erforderliche Qualität für die veranschlagte Nutzung besitzt. Das First-Flush-System ist eine Art Puffer, das den nach langen Trockenzeiten angesammelten Schmutz und die Rückstände vom Dach auffängt, damit diese nicht in die Zisterne gelangen. Die Sammlung und Nutzung des Regenwassers ist selbstverständlich kostenfrei und erzeugt dementsprechend keine laufenden Kosten für die Schule. Durch Nicht-Begrenzung der zu nutzenden Wassermenge aus ökonomischen Gründen soll jede:r Schüler:in und Lehrer:in in der Groupe Scolaire de Karambi so viel Wasser wie möglich für Hygiene und Sanitär zur Verfügung stehen.

Um die Dauerhaftigkeit und Qualität der Konstruktion trotz aller Distanz und den anhaltenden Umständen zu gewährleisten, wird die Baustelle durch einen von uns beauftragten, unabhängigen, lokalen Ingenieur betreut, der als Bauüberwacher fungiert. Er behält die gesamte Ausführung im Blick und erstellt ausführliche Fotodokumentationen der einzelnen Bauabläufe und Materialien sowie zusammenfassende Wochenberichte. Auf Grundlage dieser Dokumente bleibt unser Team in Deutschland fortlaufend informiert und kann flexibel technisch beratend zur Seite stehen, wenn es notwendig wird. Durch regelmäßige Besprechungen und enge Abstimmungen konnten bis jetzt alle Komplikationen aus der Welt geschafft werden. Außerdem kann anhand der Berichte und Dokumentationen die Konstruktion und der Bauablauf kritisch evaluiert und optimiert werden, um anschließend bei einem Strategietreffen das weitere Projektgeschehen und die Jahresplanung zu abzustimmen.

An dieser Stelle möchten wir uns bei euch und unserem Projektpartner für das Vertrauen auf diesem gemeinsamen Weg bis hierhin bedanken. Wir blicken gespannt in die kommenden Wochen. #wirbauenzusammen

In den nächsten Wochen wird es jede Menge über den Baufortschritt zu berichten geben. Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, schaut hier bald wieder vorbei oder folgt uns gerne auf Instagram, LinkedIn und Facebook. Dort erhaltet ihr brandneue News von allen Regionalgruppen und weiteren Projekten.

Ihr wollt selbst aktiv werden und uns unterstützen? Dann schaut gern am 02.02.2022 um 18:30 bei der nächsten Online-Infoveranstaltung vorbei. Schreibt uns dafür gerne eine Nachricht an berlin [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (berlin[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org).