Unsere Blogserie zeigt die wichtigsten Schritte zum Bau einer WIL-Turbine.

WIL Turbinenbau 4: Spulenwickeln

Nach der Mechanik kommt jetzt die Elektrik ins Spiel. Ohne Spulen, in denen das Magnetfeld der vorbeisausenden Magnete des Rotors einen Strom induziert, funktioniert kein Generator. Damit dieser auch die richtige Spannung mit der richtigen Frequenz liefert, ist die Geschwindigkeit der Magnetfeldänderung und die Windungsanzahl der Spulen entscheidend. Unser Generator soll 230V mit 50Hz liefern, so wie der Strom bei uns aus der Steckdose kommt.

Bei 1000 Umdrehungen pro Minute und 3 poligem Generator brauchen wir 222 Windungen. Die Spulen werden aus 0,6mm starkem Kupferlackdraht gewickelt. Dafür gibt es ein Hilfswerkzeug: es besteht aus einem Spulenkern, um den der Draht gewickelt wird und zwei Scheiben, damit der Draht nicht links und rechts verschwindet. Damit man die fertige Spule auch vom Spulenkern wieder runterbringt, ist der leicht angeschrägt. Außerdem enthält er an den vier Seiten noch Aussparungen, damit man die Spulen vor dem Herunternehmen noch mit Draht oder Kabelbindern zusammenbinden kann, um nicht am Schluss doch in einem Drahtknäuel zu enden. Jetzt kann man einfach mit der Hand zu wickeln beginnen und mitzählen. Wenn einem das Zählen auf den Geist geht, hilft eine primitive Wickelmaschine aus einer Bohrmaschine und einem Zähler.

Dann legen wir mal los. 6 Spulen brauchen wir für einen Generator. Nach dem Wickeln werden die Spulen noch mit temperaturbeständigem Klebeband umwickelt, damit die Spulen bei der Montage und im Betrieb nicht an den Polen des Stators wetzen und der Lackdraht durchgescheuert wird. Das würde einen Windungskurzschluss bedeuten und die Spule wäre nicht mehr zu gebrauchen. Die Enden des Lackdrahtes lassen wir an einer Seite links und rechts herausstehen, damit man für die Montage am Stator die Drehrichtung noch erkennen kann. Der nächste Schritt ist die Montage am Stator und das Verlöten zum fertigen Spulensystem. Das kommt beim nächsten Mal.