Nun startet die Detailplanung
Bei unserem Projekt an der Nakiwaate Primary School ist in den vergangenen Monaten Vieles geschehen. Nach intensiven Vorbereitungen und Abstimmungen mit dem Projektpartner Suubi konnte im Mai die Erkundung remote stattfinden. Stellvertretend für das Projektteam besuchte unser Partner Engineers Without Borders USA (EWB) die Grundschule, nachdem in mehreren digitalen Austauschtreffen der Ablauf und die Aufgaben bei der Erkundung abgestimmt wurden. Neben der Aufnahme von technischen Daten stand auch die Durchführung von ausführlichen Interviews mit allen Beteiligten auf der Agenda. Besonders auf die Aussagen von Schüler:innen und Lehrer:innen war das Projektteam gespannt.
Durch den umfangreichen Bericht von EWB über all ihre Tätigkeiten bei der Erkundung hat sich dann die anfängliche Vermutung unser Projektteams bestätigt. Leider besteht keine kontinuierliche Wasserversorgung für die Schule. Einer der Gründe ist, dass der nächstgelegene Brunnen die meiste Zeit nicht funktionsfähig ist und darüber hinaus mit dem Dorf geteilt wird. Dieses Defizit kann auch die vorhandene, aber nur spärlich ausgeprägte Regenwassergewinnung nicht auffangen. Zusätzlich sind die Sanitäranlagen in Form von Latrinen an der Schule baufällig und reichen nicht für die Anzahl an Schüler:innen aus. Sie müssen alle paar Jahre aufwendig versetzt werden, wenn sie sich gefüllt haben. Auch die Schulgebäude sind teilweise in einem schlechten Zustand. In einigen gibt es keine festen Fenster oder Türen und das Dach ist so konstruiert, dass bei Regen aufgrund der Lautstärke kein Unterricht stattfinden kann. Zusätzlich besteht in der Umgebung eigentlich der Bedarf noch mehr Kinder an der Grundschule zu unterrichten.
Diese vielschichtige Anforderungslage wurde vom Projektteam ausgiebig diskutiert und analysiert. Nach reiflicher Abwägung wurde jetzt der Beschluss gefasst, die verschiedenen Punkte in mehreren Bauabschnitten anzugehen. Mit der Planung des ersten Bauabschnittes hat das Projektteam im Sommer begonnen. Zunächst soll der Fokus auf den dringlichsten Bedürfnissen der Schüler*innen liegen. Diese Maßnahmen legen gleichzeitig die Basis für alle weiteren Vorhaben und ohne sie ist keine nachhaltig sichere und hygienische Lernumgebung für die Schüler:innen gegeben. Eine der dringendsten Anforderungen ist die Sicherstellung einer konstanteren Wasserversorgung. Dazu soll ein neuer und eigener Brunnen für die Schule gebohrt werden. Diese Maßnahme wird durch den Ausbau der Regenwassersammlung und -aufbereitung unterstützt. Parallel dazu erarbeiten wir aktuell ein Konzept für die Latrinen, sodass sie nachhaltig genutzt werden können und mehr von ihnen zur Verfügung stehen. All diese Maßnahmen will das Projektteam bei der nächsten Ausreise umsetzen und durch WASH-Schulungen ergänzen. In diesen soll ein hygienischer Umgang, vor allem mit Wasser und Sanitäranlagen, vermittelt werden.