Abschied aus Sierra Leone

Bau der Haushaltstoilette
In der vergangenen Woche konnten wir gemeinsam den Bau der Toiletten abschließen und diese feierlich einweihen. Außerdem mussten wir noch den Bau des Prototyps der Haushaltstrockentrenntoilette (HTTT) abschließen und wollten noch einmal die Schule in Mamuri besuchen, wo wir als Nächstes bauen wollen.
Die größte Herausforderung beim Bau der HTTT bestand darin, ein funktionales Interface auf einfache und kostengünstige Weise herzustellen. Leider gab es vor Ort keine Möglichkeit, vorgefertigte Interfaces für die Trennung von Urin und Kot zu kaufen. Unsere gemeinsam entwickelte Lösung besteht aus alten Eimern und Ölkanistern, die zugeschnitten und gebogen wurden. Die so entstandenen Einzelteile wurden dann zwischen den Holzbrettern in die Bodenplatte eingelassen.
Die Holzpfeiler der Toilette wurden zunächst auf zwei verschiedenen Höhen angebracht, damit das Regenwasser gezielt abfließen kann. Als Dachmaterial wurde, wie bei der Toilettenanlage in Rowaka, Wellblech verwendet.
Der Sichtschutz um die Holzkonstruktion kann flexibel gestaltet werden und soll den Vorlieben der späteren Besitzer entsprechen. Für den Prototyp haben wir uns für gewobene Matten aus Stroh entschieden. Diese verdecken den Innenraum gut, lassen aber noch genügend Licht durch. Unser Nachbar Samuel, mit dem wir die HTTT gemeinsam gebaut haben, war am Ende sichtlich stolz auf seine neue Toilette und freute sich über die Möglichkeit, den Prototyp zu testen.

Erkundung in Mamuri
An der Schule in Mamuri ist bei einer zukünftigen Ausreise der Bau von weiteren Toiletten geplant. Die sogenannte Erkundung der Schule bildet die Grundlage für den neuen Toilettenentwurf, den wir mit unserer Gruppe in Aachen entwickeln werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass der Entwurf den Anforderungen und Vorstellungen der Leute vor Ort gerecht wird. Darum hatten wir bereits bei unseren letzten Ausreisen regelmäßigen Kontakt zur Schule und unsere gegenseitigen Erwartungshaltungen ausgetauscht. Bei dieser Ausreise war es für uns besonders wichtig, nochmal einige Daten aufzunehmen.
Dazu gehörten sowohl die Vermessung des Schulgeländes als auch Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern. So wurden mögliche Standorte für die Toilettenanlage und unsere gegenseitigen Vorstellungen, Erwartungen und Wünsche besprochen.

Zum Abschluss unserer Ausreise stand außerdem noch ein abschließendes Meeting mit unserer Partnerorganisation an. Gemeinsam haben wir besprochen, was während unserer Ausreise gut gelaufen ist und wo wir noch Verbesserungspotential sehen. Zudem konnten wir besprechen, wie wir die weitere Zusammenarbeit demnächst wieder zwischen Sierra Leone und Deutschland gestalten. Wir möchten uns auch an dieser Stelle nochmal für die Wärme und die Herzlichkeit bedanken, mit der wir überall während unserer Ausreise willkommen geheißen wurden.

Haushaltstrockentrenntoilette mit Kompost