Ghana: Global Mamas Fair Trade Zone

Mitarbeiterinnen von Global Mamas in der Näherei

Mitarbeiterinnen von Global Mamas in der Näherei

Ghana: Global Mamas Fair Trade Zone

Bau einer Manufaktur (Fair Trade Zone) in Ghana zur Schaffung von fairen Arbeitsplätzen für 200 Frauen / Construction of a manufacturing plant (Fair Trade Zone) in Ghana to create fair jobs for 200 women

Partnerorganisation:
Global Mamas (NGO), Juergen Strohmayer (architect), Dr. Christian Car (landscape architect), ALConstructs (contractor and civil engineering), Mae-Ling Lokko and Sophie Morley (consultants)
Projektphase:
  • Planungsphase
  • Umsetzungsphase
  • Abgeschlossen
Planungs­phase
Umsetzungs­phase
Abge­schlossen
Gesamtbudget:
ca. 25.000,00 Euro
Standort:
Ghana
Projektzeitraum:
bis
Themen:
Erneuerbare Energien
Wasser- und Sanitärversorgung
Nachhaltigkeitsziele:
(SDGs der UN)
Projektleitung:
Philipp Mayer-Ullmann
Mitarbeiterinnen von Global Mamas in der Näherei

Mitarbeiterinnen von Global Mamas in der Näherei

Ausgangssituation

Viele Frauen in Ghana arbeiten in informellen Sektoren, haben nur saisonale Arbeitsverhältnisse oder verrichten untergeordnete und manchmal gefährliche Arbeiten. Bei gleicher Arbeit verdienen Frauen in Ghana deutlich weniger als Männer. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und sozialer Sicherheit ist schwierig oder ganz unmöglich. Und dennoch tragen häufig die Frauen die Last für die Ernährung einer ganzen Familie.

Vor 30 Jahren waren 25.000 Menschen in der Textilindustrie Ghanas tätig. Heute sind es auf Grund von mangelnder Produktionsinfrastruktur, fehlender reaktionsfähiger Finanzierungssysteme, hohen Stromkosten und begrenztem internationalen Marktzugang nur noch wenige hundert Personen. Dies hat viele hochqualifizierte, gut ausgebildete Arbeitskräfte im Textil- und Bekleidungssektor ohne Beschäftigungsmöglichkeiten zurückgelassen und die Armutssituation verschärft.

 

Many women in Ghana work in the informal sector, and only have seasonal employment or perform work that is menial and sometimes dangerous. For the same work, women in Ghana earn significantly less than men. Access to health care and social security is difficult or impossible. And yet women often bear the burden of feeding an entire family.

Thirty years ago, 25,000 people were employed in Ghana's textile industry. Today, due to a lack of production infrastructure, responsive financing systems, high electricity costs and limited international market access, there are only a few hundred workers. This has left many highly skilled, educated workers in the textile and garment sector without employment opportunities and exacerbated the poverty situation.

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Das Projekt

Der Bedarf an neuen und sicheren Arbeitsplätzen in Ghana ist riesig. Global Mamas bietet seit über 15 Jahren Frauen in Ghana sichere Arbeitsplätze und ermöglicht den Frauen finanzielle Unabhängigkeit. Die Löhne liegen über dem Mindestlohn in Ghana. Die Frauen produzieren handgemachte Textilien. Die Stoffe werden aufwendig manuell mit handwerklichen Fähigkeiten mit traditionellen und modernen afrikanischen Mustern bedruckt. Außerdem werden Schmuck aus Perlen, Seifen und Cremes sowie handgeschöpftes Papier hergestellt. Alle Produkte werden als Fair Trade Produkte vermarktet und exportiert.

In Kpong, Eastern Region, Ghana, hat Global Mamas nun ein großes Grundstück gekauft. Auf diesem Grundstück soll in einer ersten Phase eine Manufaktur, die Global Mamas Fair Trade Zone (FTZ) mit drei Gebäuden entstehen. Nach einer zweiten Bauphase sollen 200 Frauen aus der ländlichen Umgebung eine dauerhafte fair entlohne Beschäftigung erhalten. Das trägt zur Unabhängigkeit der Frauen bei und versetzt sie in die Lage, für sich und ihre Familien ein auskömmliches Leben aufzubauen.

Mit der Unterstützung von Ingenieuren ohne Grenzen soll ein modular erweiterbares und nachhaltiges Konzept für die Strom- und Wasserversorgung für die Produktion, Sanitäreinrichtungen und Bewässerung entwickelt und umgesetzt werden. Dies wird durch Photovoltaik, Regenwassersammlung, Biogaserzeugung sowie Abwasseraufbereitung geschehen.

 

The need for new and secure jobs in Ghana is huge. Global Mamas has been providing secure jobs for women in Ghana for over 15 years, enabling women to become financially independent with wages are well above the minimum wage in Ghana. The women produce handmade textiles. The fabrics are intricately printed manually with handicraft skills using traditional and modern African patterns. They also make jewelry from beads, soaps and creams, and handmade paper. All products are marketed and exported as fair trade products.

Global Mamas has purchased a large plot of land near Kpong, in Ghana’s Eastern Region. A manufacturing facility, called the Global Mamas Fair Trade Zone (FTZ), with three buildings will be built on this plot in a first construction phase. After a second construction phase the FTZ will provide 200 women from the rural area with permanent, fairly paid employment. This will contribute to the independence of the women and enable them to build a decent life for themselves and their families.

With the support of Engineers Without Borders, a modular expandable and sustainable concept for electricity and water supply for production, sanitation and irrigation will be developed and implemented. This will be done through photovoltaics, rainwater collection, biogas production and wastewater treatment.

Die Lösung

Mit der Unterstützung von Ingenieuren ohne Grenzen soll ein modular erweiterbares und nachhaltiges Konzept für die Strom- und Wasserversorgung entwickelt und umgesetzt werden.

Zur Stromversorgung sollen die Dächer mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, welche den Bezug aus dem öffentlichen Netz ergänzen. Bei einem Ausfall des öffentlichen Netzes sind so die wesentlich notwendigen Geräte weiterhin betriebsfähig. In Zeiten mit wenig Sonne soll diese Funktion zusätzlich von einem Speichersystem übernommen werden, welches durch überschüssigen Solarstrom aufgeladen wird. Im äußersten Notfall kann außerdem ein Diesel-Notstromaggregat hinzugezogen werden.

Die Wasserversorgung für Produktion, Sanitäreinrichtungen und Bewässerung soll durch ein umfangreiches WASH-System realisiert werden. Mittels einer Biogas- und Pflanzenkläranlage sollen getrennt Abwässer aus dem Sanitär- und Produktionsbereich sowie Regenwasser aufbereitet und anschließend wiederverwendet werden können. Durch verschiedene miteinander verbundene Prozessketten ist es möglich, Pflanzenbewässerung und -dünger sowie Biogas zur weiteren Verwendung bereitzustellen.

Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Firmen und den Fachkenntnissen aus Deutschland kann eine optimale Anpassung auf die lokale Situation mit wertvolle Synergien für das Projekt geschaffen werden. In punkto ökologischer Nachhaltigkeit kann durch die Verwendung von Biogas der zusätzliche Einsatz von Chemikalien vermieden werden. Ebenso können durch den Ersatz von fossilem LPG CO­2-Emissionen eingespart werden. Wichtig ist, dass dabei die Wasserqualität und der Grundwasserspiegel in der Umgebung nicht beeinträchtigt werden.

 

With the support of Engineers without Borders, we believe we can accomplish the goal of developing a modular and expandable concept which would provide sustainable electricity and water.

For the power supply the roofs will be equipped with a photovoltaic system which complements the supply from the public grid. Thus in the event of a failure of the public network, the essential devices are still operational. In times when there is little sun, this function may furthermore be taken over by a storage system, which is charged by excess solar power. In an extreme emergency a diesel generator can be started.

The water supply for production, sanitary facilities and irrigation is to be implemented through an extensive WASH system. Using a biogas plant and constructed wetlands, waste water from the sanitary and production areas and rainwater will be treated separately and can be reused. Through various interconnected process chains, it is possible to provide plant irrigation and fertiliser as well as biogas for further uses.

Through the cooperation with local companies and the specialist knowledge from Germany, an optimal adaptation to the local situation with valuable synergies for the project can be created. In terms of ecological sustainability, the additional use of chemicals can be avoided by using biogas. By replacing fossil LPG, CO2 emissions can also be saved. It is important that the water quality and the groundwater level in the area are not impaired.

Kontakt

Philipp Mayer-Ullmann

Philipp Mayer-Ullmann

Projektleiter

ph.mayer-ullmann [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (ph[dot]mayer-ullmann[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)

Dummy

Ane Ludwig Lasa

Stellvertretende Projektleiterin

ane.ludwig-lasa [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (ane[dot]ludwig-lasa[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)

Felix Giglberger

Ansprechpartner Abwasser und Biogas

felix.giglberger [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (felix[dot]giglberger[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)

Rosa Neumann

Public Relations und Fundraising

rosa.neumann [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (rosa[dot]neumann[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)

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