Usbekistan: Wasserver- und Abwasserentsorgung für ein Forschungszentrum in Nukus (abgebrochen)

UZB-IOG0 Wasserver- und Abwasserentsorgung für ein Forschungszentrum in Nukus

Usbekistan: Wasserver- und Abwasserentsorgung für ein Forschungszentrum in Nukus

Versorgung eines Forschungszentrums in Usbekistan - Karakalpakstan mit Frischwasser und ordnungsgemäße Entsorgung des entstehenden Abwassers.

 

Ausgangssituation

Die Region Karakalpakstan liegt im Norden von Usbekistan und ist mit dem angrenzenden Aralsee ein Gebiet, das unter den Auswirkungen einer der größten von der Menschheit verursachten Naturkatastrophen leidet. Die Fläche des Sees hat sich seit 1960 um ca. 60 Prozent verringert. Grund dafür ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung des Wassers für die Baumwollproduktion. Die mit der Austrocknung einhergehende Versalzung der Böden sowie der großflächige Einsatz von Herbiziden und Pestiziden führen zu starken Umweltbelastungen, die sich negativ auf die Gesundheit der in der Region lebenden Bevölkerung auswirken.

Das Projekt

Anfang 2020 begannen wir die Zusammenarbeit mit der NGO „Perzent“ in Nukus (Karakalpakstan). Gemeinsam war die Einrichtung eines Forschungszentrums in einem sanierungsbedürftigen Gebäude des Tashkent Pediatric Medical Institute geplant. Dort sollen erkrankte Menschen kostenfrei therapiert und behandelt werden. Darüber hinaus sollten die Auswirkungen der Umweltbelastung auf den Menschen näher untersucht werden.

Ziel des Projektes der Regionalgruppe Dresden war es, dieses Forschungszentrum mit sauberem Wasser zu versorgen und entstehendes Abwasser fachgerecht zu entsorgen. Von dem neuen Wassersystem sollten ca. 2000 Studierende und 100 Patientinnen und Patienten profitieren.

Um den Zustand der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung zu identifizieren und den Kontakt zur lokalen NGO zu stärken, war im Sommer 2020 eine Erkundungsreise geplant. Diese konnte Aufgrund der weltweiten Pandemie jedoch nicht durchgeführt werden. Auch der Kontakt zu unseren Ansprechpartnern vor Ort litt pandemiebedingt. Durch die anhaltend schwierige Lage in Usbekistan war eine regelmäßige Absprache mit unseren Kooperationspartnern vor Ort nicht mehr möglich. So konnten wir leider nicht die notwendigen Informationen für eine sichere und zielführende Erkundungsreise und die Durchführung des Projektes sammeln.

Im August 2021 haben die Geschäftsstelle und die Regionalgruppe Dresden gemeinsam die schwere Entscheidung getroffen, das Projekt in Rücksichtnahme auf die aktuelle Situation und die nicht vorhersehbare Entwicklung in Usbekistan, die eine Kooperation für alle Projektbeteiligten erschweren, vorerst nicht durchzuführen. Für die Projektpartner steht Ingenieure ohne Grenzen weiterhin für eine zukünftige Kooperation zur Verfügung.

Durch den ausschließlichen Einsatz ehrenamtlicher Kräfte wurden bis zum Projektabbruch keine Spendengelder für das Projekt eingesetzt. Nun stehen wieder freie ehrenamtliche Kapazitäten für weitere Projekte zur Verfügung.

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Steffen Rolke

Leitung Operative Arbeit
steffen.rolke [at] ingenieure-ohne-grenzen.de