Ausgangssituation
Erneuerbare Energien spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit. Neben ökologischen Aspekten besitzen sie den Vorteil, unabhängig von der lokalen Stromversorgung zu sein, da sie als Inselanlagen betrieben werden können. Auch für den Fall einer Stromanbindung können mit Hilfe von erneuerbaren Energien Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen werden.
Jede Technologie der erneuerbaren Energien bringt dabei Vor- und Nachteile mit sich. Photovoltaik (PV)-Anlagen sind vielerorts verfügbar und können relativ einfach aufgebaut werden. Allerdings ist die Stromgenerierung auch stark von den Tageszeiten abhängig. Außerdem stammen viele PV-Anlagen, die über lokale Händler bezogen werden, nicht von einheimischen Produktionsfirmen und werden oftmals importiert.
Neben der Wasserkraft, die bereits Teil einiger Forschungsprojekte bei Ingenieure ohne Grenzen ist, bietet sich außerdem die Windenergie als erneuerbarer Energieträger an. Sie hat u.a. den Vorteil, unabhängig von der Tageszeit zu sein. Weiterhin können Windkraftanlagen mit zumeist lokalen Mitteln erbaut und gewartet werden. Auf diese Weise wird durch ein einfaches Windradkonzept Hilfe zur Selbsthilfe möglich. Besonders interessant ist auch eine Kombination mit Solarenergie. Dies kommt einer autarken und sicheren Stromversorgung näher und unterstützt gleichzeitig die Unabhängigkeit der Gemeinden vor Ort.
Projektbeschreibung
In dem Forschungsprojekt beschäftigen wir uns mit der Frage, ob und in welcher Form die Windenergie im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit genutzt werden kann.
Aktuelle Projektphase
Bau des Prototyps
Nach der Recherchephase haben wir uns dazu entschlossen, das Projekt mit einem ersten Prototypen weiterzuführen, um uns mit der Technik praktisch auseinanderzusetzen. Seit August 2021 bauen wir in dem MakerSpace „Halle 1“ der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen unser erstes Windrad (Rotordurchmesser 2,4 Meter). Die Konstruktion basiert auf dem Design der Windradikone Hugh Piggott, die viele Vorteile für eine zukünftige Verwendung in der Entwicklungszusammenarbeit bietet. Alle Baugruppen können selbstständig mit grundlegenden Werkzeugen und einfachen Materialien zusammengebaut werden. Dadurch ist die Turbine wirtschaftlich und kann eigenständig gewartet werden.
Projektaussicht
Anhand der gesammelten Erfahrungen in der Prototypenphase wollen wir anschließend die Konstruktion bewerten und ggf. optimieren. Ziel ist es die Forschungsfrage zu klären, ob und in welcher Form Windenergie im Bereich der EZ genutzt werden kann.
Mitmachen
Wir sind immer auf der Suche nach neuen Engagierten aus allen Berufs- und Altersklassen. Unser Projekt ist interdisziplinär und vielfältig. Wir können Unterstützung zum Beispiel in den folgenden Bereichen gebrauchen:
Technisch
- Mithilfe beim Aufbau des Prototypen in der Werkstatt
- Auslegung der elektrischen Architektur
- Vorbereitung eines Messtechniksystems am Windrad
Nicht-Technisch
- Juristische Unterstützung bei Genehmigungsprozessen für den Aufbau und Betrieb des Windrades
- Suche nach einem Standort für den Aufbau und Betrieb des Windrades
- Öffentlichkeitsarbeit
- Fundraising
Ihr habt Interesse und wollt in dem Projekt aktiv werden oder mehr über das Windrad erfahren? Dann schreibt uns gerne eine Nachricht an ruhrgebiet [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (ruhrgebiet[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org) oder schaut bei dem nächsten Kennenlern-Treffen unserer Regionalgruppe vorbei.
Aufbau des Windrades
Spenden Sie jetzt hier oder unter dem Stichwort "Forschungsprojekt Windkraft"!
Kontakt
Heiko Hebenstreit
heiko.hebenstreit [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (heiko[dot]hebenstreit[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)
Sonja Frerich
florian.apfeld [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (sonja[dot]frerich[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)
Sven Quiehl
magdalena.poppe [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (sven[dot]quiehl[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)