Tansania: Clean Water for Malalo

Wasserversorgung für Malalo

Tansania: Clean Water for Malalo

Gemeinsam mit unserem Projektpartner HCI erarbeiten wir Lösungen für eine ganzjährig verbesserte Wasserversorgung in Malalo in Tansania.

Ausgangssituation

Das Dorf

In der Region rund um die Stadt Kasulu, im Nordwesten Tansanias, liegt das Dorf Malalo. Die 1500 Einwohner*innen sprechen Kiha und Kiswahili, mit wenigen Ausnahmen auch etwas Englisch. Wie in den meisten Dörfern in den ländlichen Gebieten Tansanias lebt die Mehrheit im Dorf Malalo von der Landwirtschaft, gefolgt von Viehzucht, Fischerei und der Gewinnung von Naturprodukten aus dem Wald (Holz und Holzkohleherstellung). Es gibt nur wenige Geschäfte mit grundlegenden Haushaltswaren und einige dieselbetriebene Mehlmühlen. In dem Dorf werden Mais, Bohnen, Reis, Maniok, Kartoffeln und Tabak angebaut. Im Dorf gibt es eine Krankenstation und eine Schule. 

Die aktuelle Wasserversorgung

In Malalo wurde bislang weder von der Regierung noch einer NGO ein Projekt zur Wasserversorgung durchgeführt. Daher müssen die meisten Einwohner*innen auf das Flusswasser zurückgreifen, dass je nach Lage im Dorf bis zu 1000m weit entfernt ist. Das Flusswasser wird größtenteils von jungen Frauen mit alten Kanistern ins Dorf transportiert. Der Fluss fließt durch Acker-, Weide und Sumpflandschaften, dient als Tränke für Kühe und ist daher unter Anderem durch E.Coli belastet. Ein kleiner wohlhabenderer Teil der Dorfgemeinde bezieht sein Wasser aus handgegrabenen Brunnen im Dorf. Das Brunnenwasser wird mit alten Kanistern und einem Seil an die Oberfläche befördert. Da diese Brunnen nicht tiefer als 10 Meter sind, bieten die meisten in der Trockenzeit kein Wasser mehr und auch die Qualität ist aufgrund der geringen Tiefe und des schlechten Ausbaus unzureichend. Abkochen des Wassers stellt für die Dorfbewohner keine Alternative da, da schlicht nicht genug bezahlbare Brennmaterialien zur Verfügung stehen. Infolge dessen wird sowohl das Brunnen- als auch das Flusswasser unbehandelt getrunken.

Die Probleme der Einwohner*innen

Während der Erkundung wurden Gruppendiskussionen durchgeführt, in welchen die Einwohner*innen ihre Meinungen und Ansichten einbringen konnten. Auf die Frage nach den Problemen in Bezug auf Wasser verwiesen die meisten auf die weiten Entfernungen zum Wasser, die Wasserqualität, die unzureichenden Wasserbehälter sowie die begrenzte Wassermenge. Bezüglich der Wasserqualität wurde von den Einwohner*innen unangenehmer Geruch sowie Eisengeschmack erwähnt. Darüber hinaus ist bei den meisten Einwohner*innen auch nur ein sehr geringes Wissen in Bezug auf Wasser übertragbare Krankheiten vorhanden. Beispielsweise wissen nur sehr wenige von Ihnen Präventivmaßnahmen gegen oder Ursachen von Durchfallerkrankungen. Zu betonen ist, dass die Einwohner*innen der erschwerte Zugang mehr stört, als die unzureichende Wasserqualität.

Insgesamt lassen sich aus allen gesammelten Informationen die Folgenden Probleme identifizieren:

1. Der Zugang zu Wasser ist ganzjährig erschwert

  • Entfernung: teilweise über 1km Fußweg

  • Sozialer Status: Zugang zu Brunnen ist abhängig von finanzieller Stellung

  • Sicherheit: Die jungen Frauen sind nicht gut geschützt beim Wasser holen

2. Die Qualität des Oberflächenwassers ist ganzjährig unzureichend

3. Das Wissen bezüglich Safe Water Chain ist unzureichend

Projektbeschreibung

Das Ziel

Das Ziel des Projektes ist es gemeinsam mit unserem lokalen Partner Help Community Initiatives (HCI) eine nachhaltige Wasserversorgung für die 1.500 Einwohner*innen des Dorfes Malalo aufzubauen. Unter Beachtung internationaler Standards sowie nationaler Richtlinien haben wir aus den Problemen der Einwohner*innen die Folgenden Ziele abgeleitet: 

1. Ganzjährig ist der Zugang zu Wasser gewährleistet, der

  • nahegelegen ist (Entfernung weniger als 400m)

  • mengenmäßig circa 25 Liter Pro Person und Tag umfasst 

  • unabhängig von der finanziellen Stellung ist

  • Sicherheit für die jungen Frauen beim Wasser holen bietet

2. Die Qualität des Wassers ist ganzjährig verbessert.

  • Reduzierung der E.Coli Bakterien

  • Reduzierung der Trübung

3. Die Einwohner*innen entwickeln ein Grundverständnis bezüglich der „Safe Water Chain“

Die Langfristigkeit der sicheren Versorgung wird durch Einbeziehung des Bevölkerungswachstums, Vermeidung von Übernutzung der Wasservorkommen und Vermeidung von Fehlnutzung dieser durch Wissensvermittlung an die Einwohner*innen sichergestellt.

Die Umsetzung

Das Dorf wird in Zukunft durch Grundwasser aus einem Tiefbrunnen versorgt. Wir haben entschieden das Grundwasser statt des Oberflächenwasser zu nutzen, da die zwingend notwendige Aufbereitung des Oberflächenwassers kostenintensiver und fehleranfälliger im Betrieb ist. Der Brunnen hat zwar höhere Investitionskosten, bietet dafür allerdings eine langfristig sichere Versorgung, mit geringerem Wartungsaufwand. Auch gibt es in der Umgebung einige erfolgreich implementierte Brunnen, welche eine Tiefe von 80-100m haben.

Nach einer hydrogeologischen Untersuchung durch eine ortsansässige Firma, die die Auffindung der optimalen Brunnenposition zum Ziel hat, ist der Bau eines Brunnens inklusive der nötigen Hilfsmittel zur Wasserförderung vorgesehen. Für die Wasserverteilung sind Leitungen und Tanks zur Wasserspeicherung vorgesehen. Um den Höhenunterschied zwischen der Entnahme- und Speicherstelle zu überwinden, sind bedarfsgerecht ausgelegte Pumpen notwendig. Für eine faire Wasserverteilung soll ein zentral gelegener Zugang im Dorf installiert werden. Um einen engen und regelmäßigen Austausch mit den Dorfbewohnern zu ermöglichen, um regelmäßiges Feedback zu erhalten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen, ist ein enger Kontakt mit Village Leader, Chair Person und weiteren Schlüsselpersonen im Dorf angestrebt.

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