
Ausgangssituation
In Deutschland liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch im Haushalt pro Person bei knapp 130 Litern pro Tag. Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser wurde 2010 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Eine sichere Wasserversorgung ist relevant für Ernährung, Gesundheit sowie Bildungs- und Entwicklungschancen. Ingenieure ohne Grenzen setzt sich dafür ein, allen Menschen eine nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgung zu ermöglichen.
In unserem Projektland Sierra Leone hatten im Jahr 2020 nur 60,3 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Wasser, das den Mindestqualitätsstandards entspricht. Aufgrund einer nicht homogen verteilten Wasserversorgung innerhalb des Landes, variiert der Wasserverbrauch pro Kopf zwischen den Regionen stark. Infolge der prekäre Infrastruktur in den ländlichen Gebieten Sierra Leones ist die Versorgung dort deutlich schlechter als in den Städten. Davon betroffen ist unter anderem das Dorf Rowaka im Zentrum Sierra Leones.

Hier seht ihr das Schulgebäude in dem Dorf Rowaka. Die Betonzisterne soll rechts neben dem Gebäude erbaut werden.
Projektbeschreibung
Projektentstehung
Ein Partnerprojekt unserer Regionalgruppe Aachen beschäftigt sich mit dem Bau von Trockentoiletten an Grundschulen in Sierra Leone, unter anderem im Dorf Rowaka. Bei einer Erkundungsreise wurde festgestellt, dass es dort neben den fehlenden sanitären Einrichtungen an der Schule auch an einer sicheren Wasserversorgung mangelt.
Gemeinsam mit unserem lokalen Projektpartner MADAM (Mankind‘s Activities for Development Accreditation Movement) wollen wir mit der Bevölkerung von Rowaka für das Dorf eine zuverlässige Wasserquelle errichten.
Verbunden mit dem Hauptziel des nachhaltigen Zugangs zu sauberem Wasser, sind die Verbesserung der hygienischen Bedingungen und damit einhergehend auch die Gesundheit und Lebensqualität für die Bevölkerung weitere Projektziele.
Projektstand
Im Zuge unserer Erkundungsreise, konnten die räumlichen und sozialen Gegebenheiten von unserem Ausreiseteam erfasst werden. Auf Basis dieser Daten kann der Bau eines Brunnens in Schulnähe ausgeschlossen werden, da dieses Gebiet während der Regenzeit durch Übertreten des Flusses teilweise überschwemmt wird.
Darauf aufbauend haben wir uns mit diversen Möglichkeiten einer alternativen Wasserversorgung beschäftigt.
Nach reichlicher Recherche haben wir uns für den Bau einer Betonzisterne entschieden. Diese soll das anfallende Regenwasser über die Dachflächen auffangen. Geplant wird die Errichtung an der örtlichen Schule, da das Schulgebäude die größte Dachfläche in dem Dorf bereitstellt.
Die Zisterne soll, nach aktueller Planung, etwa 90.000 Liter Wasser umfassen können.
Gegenwärtig arbeiten wir fleißig an der Konkretisierung unseres Vorhabens.

Örtliche Bedingungen
Das Dorf Rowaka liegt im Zentrum von Sierra Leone im Distrikt Tonkolili. In Rowaka leben ca. 900 Menschen. Es erstreckt sich entlang einer Straße, die es vom nahe gelegenen Fluss Tebenka trennt.
Derzeit nutzen die Bewohner neben einem vorhandenen Brunnen im nördlichen Teil drei weitere abgelegene Wasserstellen, die jedoch auch nicht ganzjährig ergiebig sind.
Kontakt

Yannick Sautré
Ansprechpartner
yannick.sautre [at] ingenieure-ohne-grenzen.org

Mara Buhl
Ansprechpartner
mara.buhl [at] ingenieure-ohne-grenzen.org