Ausgangssituation
Seit einigen Jahren erleben wir eine verstärkte Zuwanderung von Menschen, die sich auf der Flucht vor Krieg, Unterdrückung oder politischer Verfolgung befinden. Angekommen wollen die Geflüchteten an der Gesellschaft teilhaben und für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Einige verfügen über einen ingenieurstechnischen Hintergrund, jedoch nur wenige über ausreichende Sprachkenntnisse. Ein Großteil der Geflüchteten bringt also nicht alle Voraussetzungen mit um direkt ins Berufsleben einzusteigen. Mit einem mehrschichtigen Angebot aus Workshops zu Fachsprache, praktischer Anwendung und interkultureller Kommunikation unterstützen wir seit 2015 die Menschen beim Spracherwerb und der Integration in die Gesellschaft. Zur Zeit führen wir Kurse in Aachen, Berlin, Braunschweig, Freiburg, Köln, Konstanz, Hannover, Mannheim und München durch.
Zur Förderung der deutschen Sprache bei Geflüchteten gibt es in Hannover verschiedene Angebote an Grundlagenkursen, jedoch kaum im technischen Bereich. Unter den Geflüchteten gibt es eine Vielzahl von Menschen, die vor allem während ihrer dualen Ausbildung im technischen Bereich vor sprachlichen und auch thematischen Hürden stehen und Nachhilfe benötigen.
Das Projekt
Unser Projekt versucht auf diesen Bedarf zu reagieren und bietet diesen Geflüchteten die Möglichkeit, fachspezifisches Vokabular in Deutsch zu erlernen. Außerdem werden mathematische und technische Grundkenntnisse vermittelt. Dadurch soll der Berufseinstieg erleichtert und dazu beigetragen werden, dem Unterrichtsinhalt an der Berufsschule besser folgen zu können. Der Kurs findet wöchentlich statt und ist darauf ausgerichtet, die Geflüchteten durch ihre gesamte Ausbildungszeit zu begleiten. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen von Ingenieure ohne Grenzen führen diesen Kurs durch. Die Beteiligten sind qualifizierte IngenieurInnen mit meist mehrjähriger Berufserfahrung, die jeweils fachlich abgestimmt den Unterricht leiten. In dem Kurs wird insbesondere darauf Wert gelegt, auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen. Daher wird eine 1:1 bis 1:2 Betreuung der Schüler angestrebt. Begleitend zum Kurs werden Freizeitaktivitäten und Exkursionen geplant, wodurch die Integration gefördert werden soll und die KursteilnehmerInnen einen Einblick in unterschiedliche Fachbereiche gewinnen können.