Unser Beitrag für nachhaltige Entwicklung: 6. Sauberes Wasser und Sanitärversorgung

SDG6 Sauberes Wasser 2021 2

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.

Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten leben heute immer noch 800 Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. Ohne grundlegende Sanitärversorgung müssen sogar zwei Milliarden Menschen auskommen.

Bei Ingenieur ohne Grenzen hat dieser Themenkomplex seit der Gründung 2003 eine zentrale Bedeutung. Die meisten unserer Projekte fallen in diesen Bereich: Wir bauen mit unseren lokalen Partnerorganisationen Zisternen, Brunnen, Quellfassungen, Wasserleitungen sowie Biokläranlagen und entwickeln Anlagen zur Wasserdesinfektion. Drei dieser Projekte stellen wir heute vor.

In Minziiro, einem Dorf in Uganda arbeiten wir daran, eine nachhaltige Wasserversorgung einzurichten. Die 700 Einwohner waren bisher auf schmutzige, oft vom Vieh mitgenutzte Wasserlöcher angewiesen, sodass Krankheiten wie Durchfall keine Seltenheit waren. Da das Wasserholen traditionell Aufgabe der Kinder ist, beeinträchtigte die schlechte Wasserversorgung auch die Bildung erheblich. Im Rahmen unseres Projektes wurden 2019 ein Brunnen gebohrt, eine solarbetriebene Pumpe installiert und ein Wassertank errichtet. Momentan wird eine Leitung vom Brunnen hinauf zu dem Oberdorf verlegt, um den dort lebenden Menschen den beschwerlichen Weg zum Brunnen zu ersparen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Am Makali Remedial Education Center in Sierra Leone mussten die ca. 100 Schüler*innen sowie die 20 Auszubildenden mit sehr schlechten sanitären Bedingungen leben. Sie nutzten sechs marode und verschmutzte Latrinen, bei denen die Fäkalien in einem Loch in der Erde gesammelt wurden. Dadurch wurde das Grundwasser verschmutzt, aus dem die Menschen aber täglich ihr Wasser entnehmen. Aufgrund dessen haben wir an der Schule Trockentrenntoiletten gebaut. Bei deren Benutzung werden Urin und Kot separiert und anschließend gelagert. Dadurch wird die Übertragung von Krankheiten reduziert und das Grundwasser wird nicht mehr verunreinigt. Sowohl Kot als auch Urin können später als natürliche Düngemittel verwendet werden. Aktuell ist eine Fortsetzung des Projektes an drei weiteren Schulen der Region geplant. Mehr zum Fortsetzungsprojekt erfahren Sie hier.

Mikrobiologisch verunreinigtes Wasser ist in vielen Regionen der Welt ein Problem. Zumeist wird es über einem Holzfeuer abgekocht, was neben Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen auch Gesundheitsbelastungen durch Rauch zur Folge hat. Wir haben daher im Rahmen eines Forschungsprojekts eine solarthermische Anlage zur sicheren Desinfektion von Wasser entwickelt. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie mit den in strukturschwachen Regionen verfügbaren Materialien kostengünstig gebaut werden kann. Sie besteht aus einem Flachkollektor mit Kupferrohren, in denen das Wasser durch die Sonneneinstrahlung zum Sieden gebracht wird. Der Durchlauf beträgt bis zu 40 Liter pro Tag, was dem Bedarf einer Familie in den Zielregionen entspricht. Hier können sie mehr über unsere solartechnischen Wasserdesinfektionsanlage erfahren.

Diese drei Projekte sind nur eine kleine Auswahl aus unseren vielen Aktivitäten im Bereich des Nachhaltigkeitsziels Nr. 6. Auch in Zukunft werden wir schwerpunktmäßig in diesem Segment tätig sein.