In den abgelegenen Regionen des nordöstlichen nepalesischen Himalayas gibt es kein öffentliches Stromnetz. Kleine Wasserkraftwerke sind traditionell oft die einzige Stromquelle für die dort lebenden Dorfgemeinschaften. Doch Konstruktionsmängel und mangelnde Wartung sowie ein gestiegener Energiebedarf führen immer wieder zu Störungen und längeren Stromausfällen. Für eine gute Schulbildung ist eine zuverlässige Stromversorgung wichtig.
Seit 2016 arbeiten wir mit unserem Projekt Lichtblicke im Himalaya daran, die Stromversorgung von Schulen in der Region zu verbessern. Wir rüsten die Schulen des Lower Solukhumbu Distrikts mit PV-Anlagen aus und verkabeln, erden und schützen die Schulgebäude vor Blitzeinschlägen. Zusätzlich führen wir Schulungen zu den PV-Anlagen durch, damit es in jedem Dorf Menschen gibt, die verstehen, wie das installierte Stromsystem funktioniert, wie sie Reparaturen durchführen und die Anlagen instand halten können. Durch die Vermittlung von Ownership stellen wir den nachhaltigen Betrieb der Anlagen sicher.
Mit unserem Engagement unterstützen wir aktiv die gleichen Ziele unseres Projektpartners Classrooms In The Clouds, die Bildung an öffentlichen Schulen in der ländlichen und gebirgigen Region Nepals nachhaltig zu verbessern. Im Jahr 2023 waren wir vor Ort und haben an der Shree Chandrodaya Primary School in Thuldhunga eine neue Photovoltaikanlage installiert, Schulungen durchgeführt und den Blitzschutz sichergestellt.
Auch dieses Jahr im Mai und Juni besuchte unsere ehrenamtliche Projektgruppe drei der Schulen, die bereits mit Strom versorgt werden, um sicherzustellen, dass die neuen Stromsysteme funktionieren und instandgehalten werden. An der Shree Bakhapalam Secondary School in Sotang war der Eindruck trotz kleinerer Probleme, wie einem von Mäusen angeknabberten Kabelstrang, sehr positiv. Auch an der Shree Chandrodaya Primary School funktionierte alles einwandfrei. An der Shree Kanku Secondary School in Kanku, das bereits durch unseren Partner verkabelt wurde aber das noch stets abhängig vom Strom des örtlichen Wasserkraftwerks ist, installierte das Team einen Datalogger, der den Stromverbrauch der Schule in Echtzeit misst und auf unseren Server in Deutschland überträgt. Die gesammelten Daten sollen Aufschluss über Netzstabilität und die benötigte Leistung der geplanten PV-Anlage geben.
Schließlich besuchte die Projektgruppe das Dorf Lukla, wo unsere Partnerorganisation momentan ein neues Schulgebäude baut und dieses zukünftig mit Strom aus Solarenergie versorgen wird. Wir sprachen mit dem Bauleiter die Baupläne durch und werden zukünftig aus der Ferne beratend tätig sein.
Viele Arbeitsschritte werden nun von unserer Partnerorganisation übernommen. Wir freuen uns über diese Entwicklung! Bei allen unseren Projekten ist es das Ziel, unser Wissen weiterzugeben, keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Die Chancen dafür, dass in Zukunft alle Schulen in der Region sicher mit Strom versorgt werden, stehen gut!
Mehr Informationen zu unserem Projekt Lichtblicke im Himalaya: https://www.ingenieure-ohne-grenzen.org/de/unsere-arbeit/projekte/nepal-lichtblicke-im-himalaya
Zusammen für Bildung
Weitere Informationen zu unserem Bildungsfokus
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