Wohnen in Nyamache

Wohnen in Nyamache

Derzeit wohnen die drei Ilmenauer Ingenieure bei Henry Magare, dem Onkel des Kontaktmanns. Sie entschieden sich für diese Unterkunft, um so nah wie möglich bei den Menschen aus Nyamache sein zu können. Henry Magare ist ein Landsmann, der in einer einfachen Lehmhütte mit Wellblechdach lebt. Ausgestattet mit Isomatten und geschützt durch Moskitonetze übernachten die drei auf dem Lehmboden. Als Waschstätte dient ein Stein neben dem Haus. Die Latrine ist lediglich ein mit Holzlatten ummanteltes Loch im Boden. Die Lebensbedingungen sind natürlich nicht mit den deutschen Standards zu vergleichen.

Die zweite Woche der Erkundungsreise in Nyamache ist geschafft. Die neugewonnenen Kontakte und die ersten Auswertungen der Wasserproben geben dem Projekt eine immer stärkere Kontur. Oftmals sammelt sich ein kleines, sehr interessiertes Publikum von Dorfbewohnern an, sobald unsere drei Vertreter Wasserproben entnehmen. Während einige der Erwachsenen neugierig nachfragen, beobachten die Kinder das Geschehen mit großen Augen. Die ersten mikrobiologischen Untersuchungen des Wassers zeigen, dass das Regenwasser sehr sauber ist und so gut wie keine Krankheitserreger aufweist. Von den natürlichen Wasserquellen ist dies meist nicht zu behaupten. Viele Quellen sind nicht umzäunt. So kommt es, dass das Wasser durch Ausscheidungen der vielen herumlaufenden Tiere verschmutzt wird und so mikrobiologisch stark belastet ist.

Die letzte Woche bot unseren drei Reisenden einige Möglichkeiten, die Menschen in Nyamache noch besser kennenzulernen. So berichten sie von einem sehr freundlichen und sehr gläubigen Dorf. Es werden viele Gebete gesprochen, beispielsweise vor dem Essen, aber auch, vor Meetings, oder wenn wichtige Entscheidungen getroffen wurden. Die Leute im Dorf besuchen regelmäßig die Kirche. So wurden unsere drei Reisenden zur Bibelstunde für Erwachsene eingeladen. Der Pfarrer, ein sehr enthusiastischer Mann, erzählte spannende Geschichten und lies besonders gern Natascha Texte vorlesen. Zudem wurden Natascha, Moritz und Lennart am Sonntag wieder zum Gottesdienst eingeladen, welcher über einen Lautsprecher ins Dorf geschallt wurde. Nach dem Gottesdienst gab es ein Essen bei einem der Gemeindemitglieder. Dort wurde unser Projekt Wasser für Nyamache vorgestellt. Dazu gab es sehr positives Feedback und interessierte Fragen. Zu essen gab es eine kenianische Spezialität Ugali, was eine Art Maisbrei ist, dazu grünes Gemüse und Kürbisblätter. Traditionell wird dieses Nationalgericht mit den Händen gegessen, wobei jedem Gast zuvor vom Gastgeber die Hände gewaschen werden. Nach dem Gottesdienst besuchten die drei einen weiteren Onkel unseres Kontaktmanns. Dort bekamen sie eine Frucht geschenkt, die den Namen Pawpaw trägt. Sie wächst hoch auf den Bäumen und gehört zur Familie der Papayas. Eines der Kinder des Onkels kletterte dann den 4-5m hohen Baum hoch, um zwei der Früchte als Geschenk zu pflücken.