
Ausgangssituation
Das Dorf Chã das Furnas befindet sich in der Gemeinde Ribeira Grande im bergigen Nordosten von Santo Antão, der westlichsten und zweitgrößten Insel von Kap Verde. Die Geografie der Insel ist durch ihren vulkanischen Ursprung geprägt.
Das Dorf liegt abgelegen und ist über mehrere schwer zugänglichen Berghänge verteilt. Aufgrund dieser örtlichen Begebenheiten haben die Menschen bislang keinen Zugang zu einer ausreichenden Wasserversorgung. So ist die Infrastruktur des Wasserversorgungssystems einerseits teilweise veraltet und kann andererseits die notwendigen Wassermengen nicht ansatzweise bereitstellen.

Eine der wenigen Erwerbsmöglichkeiten liegt in der Landwirtschaft, mit typischen Anbauprodukten wie Bohnen, Mais und Kartoffeln. Die ohnehin bereits relativ trockene Region leidet allerdings vor allem in den letzten Jahren vermehrt unter Dürreperioden aufgrund ausbleibender Niederschläge. Dies führte zuletzt dazu, dass die vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen kaum nennenswert bewirtschaftet werden konnten. Dadurch sind die Bewohner*innen kaum im Stande sich selbst zu versorgen oder durch Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen den Lebensunterhalt zu sichern.
Aus diesen und anderen Gründen stellen Jugendarbeitslosigkeit und die Abwanderung von Fachkräften aufgrund mangelnder Perspektiven ein großes Problem im Dorf Chã das Furnas dar.

Das Projekt
Gemeinsam mit dem Projektpartner FUNDAMENTAL SA möchten wir die Lebensbedingung der Bewohner*innen von Chã das Furnas hinsichtlich der Hygiene- und Sanitärsituation sowie der allgemeinen Wasserversorgung des Dorfs verbessern. Dies soll unter dem Projektslogan „PROFuture: Providing water, providing future“ beziehungsweise in der portugiesischen Version „PROfuturo: Fornecendo água, fornecendo futuro“ geschehen.
Durch ein verbessertes Wasserversorgungssystem könnten die Menschen effektiver Landwirtschaft betreiben, so dass sie sich selbst versorgen und bestenfalls auch ein gewisses Einkommen generieren könnten. Durch ausreichend gesunde Lebensmittel würde so die tagtägliche Lebenssituation aller Bewohner*innen verbessert werden und mit dem erzielten Gewinnen könnten sie selbstständig Investitionen tätigen, Schulgeld für ihre Kinder bezahlen und vieles mehr. Durch den Zugang zu ausreichend Wasser könnten wir dazu beitragen, dass die Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen, um ihr Auskommen zu finanzieren. So schaffen wir sowohl für die junge als auch für die ältere Dorfbevölkerung Perspektiven, ein angenehmeres Leben zu führen und möchten damit helfen, das Dorf zu einem lebenswerteren Ort zu machen.
Im ersten Schritt planen wir dabei zusätzliche Maßnahmen zur Wassergewinnung, damit mehr Wasser für das Dorf zur Verfügung steht. Dabei soll es sich um Nebelnetze als auch um Regenzisternen handeln. Außerdem soll entweder eine Brunnenbohrung oder der Bau von kleinen Regenstaudämmen durchgeführt werden. Aufgrund der Bedeutung der Landwirtschaft soll zusätzlich die schon vorhandene Tröpfchenbewässerung repariert und gegebenenfalls erweitert werden.