Kenia: Mbuyuni Sunrise Academy
Initial situation
Our local partner in Kenya is Mbuyuni Women Group, a Community Based Organization registered in Taveta county. Mbuyuni Women Group is lead by female volunteers and has been running education projects for children, teens, and adults for many years.
With support by the German non-profit organization Akifra e.V., Mbuyuni Women Group built the first education center by women and for women in Taveta county: Mbuyuni Sunrise Academy. The center now comprises a kindergarten, a pre-school, and a primary school. It has around 200 pupils and is appreciated for its high quality by parents, teachers, and district officials alike. Since Mbuyuni Women Group is a non-profit organization, Mbuyuni Sunrise Academy has low school fees in comparison with other schools. This allows pupils from low-income backgrounds to benefit from the education at Mbuyuni Sunrise Academy.
Learn about the perspectives of our local project partners and their community in the interview transcripts below.
Project objectives
Both water and electricity supply for the Mbuyuni Sunrice Academy are expensive and not well-reliable. Also, the school is approaching its limits with regards to class room capacities. The demands for both consumables and rooms will still increase, however,due to new requirements given by the updated national curriculum and by rising numbers of pupils. By improving this situation with additional rooms and self-reliant water and electricity supplies, more learners can be accommodated and the running costs - thus the school fees - can be kept at a low level for them.
Updates about the progress of this project are posted in the project blog.
Join our team!
We're looking for your support for this project! More minds and makers are needed in the areas of technical drawing, construction, civil engineering, and architecture - from design to implementation.
Not only engineers are welcome, though, but everyone who wants to help our project partners make their plans come true. We value new ideas and commitment of any scale and will find a task for you, which fits your skills and interests.
Feel free to get in touch with Christian for further information:
christian.karpf [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (mail to Christian)
Das Mbuyuni Sunrise Academy Projektteam der Regionalgruppe Dresden braucht Deine Unterstützung!
Wir suchen Deine Unterstützung für unser Projekt "Mbuyuni Sunrise Academy"! Gemeinsam mit der Mbuyuni Women Group in Kenia wollen wir das Mbuyuni Sunrise Academy Bildungszentrum weiter ausbauen und damit die Lebensbedingungen und Bildungschancen der Menschen in Taveta (Kenia) verbessern.
Woran wir arbeiten:
- Lehr- und Lernkonzepte für die Ausbildung in Handwerksberufen
- Gebäudeplanung und Bauphysik
- Nachhaltigkeitsbewertung und Qualitätsmanagement
- WASH-Themen (Wasser, Sanitär und Hygiene)
- Erneuerbare Energieversorgung
- Spendenakquise und Öffentlichkeitsarbeit
Aktuell brauchen wir dringend mehr kreative Köpfe und tatkräftiges Engagement für die Hochpauplanung in den Bereichen Bauzeichnung, Konstruktion, Bauingenieurwesen und Architektur - vom Entwurf bis zur Ausführung.
Wen wir suchen:
Das Wichtigste sind die Identifikation mit der Projektidee und Freude an der Teamarbeit - egal ob Du aus dem Bereich Pädagogik, Handwerk, Verwaltung, Gesundheit oder aus einem ganz anderen Fachgebiet kommst. Wir freuen uns über alle, die Motivation und eigene Ideen mitbringen. Die Aufgaben sind vielfältig und umfassen ingenieurwissenschaftliche, kommunikative, organisatorische, und pädagogische Themen. Den Umfang der Aufgaben stimmen wir gemeinsam mit Dir ab.
Was wir bieten:
- Einarbeitung mit Buddy-System
- interdisziplinäres Team
- vielfältige Aufgaben, die sich Deiner verfügbaren Zeit, Deinen Fähigkeiten und Interessen anpassen
- flexible Arbeitszeiten mit Jobsharing ;)
- regelmäßige Teambuilding-Veranstaltungen abseits der Arbeit mit Kaltgetränken Deiner Wahl ;)
- Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe
- aktiver Beitrag für eine Welt, in der alle Zugang zu Grundinfrastruktur haben, und somit ein Leben in Würde führen können
Wir haben Dein Interesse geweckt? Dann sollten wir uns kennenlernen! Schreib uns gerne eine e-Mail mit Deinen Ideen oder Fragen:
christian.karpf [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (e-Mail an Christian)
Ausgangssituation
Unsere lokale Partnerorganisation Mbuyuni Women Group ist eine registrierte Community Based Organisation im Distrikt Taveta, die von einer Gruppe ehrenamtlich arbeitender Frauen geleitet wird. Die Gruppe hat bereits langjährige Erfahrung in der Durchführung von Bildungsprojekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Mit Unterstützung des Dresdner Vereins Akifra e.V. hat die Mbuyuni Women Group das erste Bildungszentrum von und für Frauen im Taveta-District aufgebaut: Mbuyuni Sunrise Academy. Mittlerweile gehören dazu ein Kindergarten, eine Vorschule und eine Grundschule mit derzeit ca. 200 Schülerinnen und Schülern. Das Bildungszentrum wird von Eltern, Lehrkräften und Beamten des Distrikts als außerordentlich erfolgreiches und gut organisiertes Projekt im Bildungsbereich geschätzt. Besonders hervorgehoben wird, dass die Mbuyuni Women Group das Bildungszentrum als Non-Profit-Projekt betreibt. Durch niedrige Schulgebühren ist das Bildungsangebot daher auch für wirtschaftlich benachteiligte Gruppen zugänglich.
Im Rahmen unserer Erkundungsreise Anfang 2023 haben wir den Bedarf für die bauliche Erweiterung der Schule und den Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Wasser, Sanitär, Hygiene (WASH) sowie Energieversorgung ermittelt:
Schulentwicklung
Gemäß dem neuen staatlichen Lehrplan müssen alle Schülerinnen und Schüler in Kenia nach der Primary School (Klassen 1 - 6) eine weiterführende Schule besuchen. Der Aufbau einer zusätzlichen Junior Secondary School (Klassen 7 - 9) hat daher höchste Priorität für die zukünftige Entwicklung der Mbuyuni Sunrise Academy. Es wird erwartet, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler um ca. 25% auf dann ca. 250 Kinder ansteigen wird, aber für diese Anzahl sind nicht genügend Unterrichtsräume vorhanden. Es fehlen außerdem entsprechend ausgestattete Fachräume für den Unterricht der höheren Klassen z.B. in Chemie.
Wasserversorgung
Lange Trockenzeiten erfordern eine ausreichende und finanziell tragbare Wasserversorgung auf dem Campus. Das Bildungszentrums kann derzeit allerdings nur durch das Sammeln von Regenwasser und den Zukauf von per LKW angeliefertem Wasser versorgt werden. Auch die Bewohner der umliegenden Wohnhäuser haben keine sichere Wasserversorgung.
Sanitäranlagen
Auf dem Gelände des Bildungszentrums gibt es einige Toiletten. Diese sind jedoch zu weit von den Klassenräumen entfernt, als dass die Kindergartenkinder sie ohne Begleitung aufsuchen und benutzen könnten. Barrierefreie Toiletten oder Gästetoiletten sind nicht vorhanden. Es gibt zudem nicht genügend Möglichkeiten, sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen.
Stromversorgung
Elektrische Energie bezieht die Schule derzeit ausschließlich aus dem lokalen Stromnetz, wobei es häufig zu Stromausfällen kommt. Der neue staatliche Lehrplan in Kenia sieht eine Ausbildung in Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Gestaltung des Unterrichts mit digitalen Lernmitteln vor. Die Umsetzung erfordert aber eine kostengünstige und zuverlässigere Stromversorgung als auf dem Schulcampus derzeit verfügbar ist. Der steigende Stromverbrauch durch diese neuen Anforderungen stellt bei den derzeitigen Kosten auch eine wachsende finanzielle Belastung für die Schule dar.
Projektbeschreibung
Wir setzen folgende konkrete Maßnahmen um, damit die Mbuyuni Sunrise Academy ein optimales Bildungsangebot bieten kann:
bereits abgeschlossene Maßnahmen
- Q1/2024: Bau von zwei Fachräumen
(Finanzierung mittels Förderung des Freistaates Sachsens über die Stiftung Nord-Süd-Brücken und von unserem Partnerverein Akifra e.V.) - Q2/2024: Bau eines Unterrichtsraums für Klasse 6
geplante Maßnahmen
Hochbau
- Bau eines Unterrichtsraums für Klasse 9
- Bau eines zentralen Mehrzweckgebäudes (Speisesaal / Aula / Lernraum)
- Bau von weiteren Fachräumen und Ausstattung entsprechend den staatlichen Vorgaben
Wasserversorgung
- Installation von First-Flush-Systemen zur Reinigung des von Dächern gesammelten Regenwassers
- Evaluierung, Planung und Bau eines Brunnens oder Installation von weiteren Regenwasserzisternen
Sanitäranlagen
- Beleuchtung der Sanitäranlagen
- Einrichtung von Handwasch-Stationen
- Bau von geeigneten Toiletten für Kleinkinder und barrierefreien Toiletten
Stromversorgung
- Evaluierung, Planung und Bau einer Photovoltaikanlage für eine stabile und kostengünstige Stromversorgung
- Ausbau der Elektrifizierung: Verlegung von ausreichend Steckdosen und Beleuchtung in allen Schulräumen
Ziele
Diese Maßnahmen tragen zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals SGDs) der Vereinten Nationen bei. Unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit (SDG 17) mit der Mbuyuni Women Group und Akifra e.V. bewirkt konkret folgende Verbesserungen:
Hochwertige Bildung (SDG 4)
Mit zusätzlichen Fachunterrichtsräumen, Räumen für die Unterrichtsvorbereitung, weiteren Klassenräumen sowie einem zentralen Versammlungs- und Speisesaal kann das Bildungszentrum den Anforderungen des Betriebs einer Junior Secondary School gerecht werden. So können die Schülerinnen und Schüler den nun gesetzlich verpflichtenden Unterricht von der 1. bis zur 9. Klasse vollständig an der Mbuyuni Sunrise Academy und damit ohne Schulwechsel absolvieren.
Sauberes Wasser (SDG 6)
Durch die avisierten Maßnahmen kann die Mbuyuni Sunrise Academy ihren Wasserbedarf mit größerer Selbständigkeit und unabhängiger von kommerziellen Lieferanten decken. Diese erhöhte Eigenversorgung mindert die laufenden Kosten für die Schule und erlaubt dadurch weiterhin niedrige Schulgebühren. Kindern aus wirtschaftlich benachteiligten Familien wird damit der Besuch der Mbuyuni Sunrise Academy ermöglicht.
Sanitäranlagen (SDG 6)
Durch den Bau entsprechender Toiletten und Handwaschstationen wird eine angemessene sanitäre Versorgung für Kleinkinder und Menschen mit Behinderung geschaffen und die Hygiene auf dem Campus verbessert.
Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7)
Photovoltaik ist eine bewährte Option mit ausreichendem Potenzial für die Stromversorgung der Mbuyuni Sunrise Academy. Eine verlässliche Eigenstromversorgung verhindert Unterrichtsausfälle durch Unterbrechungen der Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz. Dadurch wird zukünftig die Qualität des Unterrichts verbessert. Wie bei der Wasserversorgung werden eine Senkung der laufenden Kosten und dadurch niedrige Schulgebühren errreicht.
Unsere Partner in Kenia | Our partners in Kenya
Nareku
Koordinatorin | Coordinator
"Mein Anliegen ist es, mit der Mbuyuni Sunrise Academy eine Umgebung für Kinder bereitzustellen, in der ihre individuellen Qualitäten gefördert, gepflegt, wertgeschätzt und respektiert werden. Ich möchte, dass diese Schule eine Lerneinrichtung mit Vorbildcharakter wird."
"Mbuyuni Sunrise Academy strives to provide an environment which nurtures, cares for, honors, and respects the unique qualities which children have been gifted with. I want this school to become a model learning institution."
Reagan
Schulleiter | Head teacher
"Es ist großartig, junge Menschen beim Aufwachsen zu begleiten. Aber mit Landwirtschaft kann man hier wegen des Klimawandels kein gutes Geld mehr verdienen, das geht nur noch mit einer ausreichenden Grundbildung für andere Berufe. Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern einschärfen: Bildung ist maßgeblich für ihre berufliche Zukunft, und sie müssen sich dafür anstrengen."
"It is marvelous to see people grow with my guidance. Due to climate change people here cannot make good money from farming anymore, but only through education. That is what we're trying to inculcate in our learners. They only have that for their future and they have to work on it."
Owino
Lehrer | Teacher
"Ich sehe meine Aufgabe darin, die Kinder unserer Gemeinde intellektuell und spirituell zu befähigen, damit sie ein erfülltes Leben führen können. Sie brauchen ein hochwertiges Bildungsangebot, und dafür muss unsere Schule entsprechend ausgestattet sein. Ich will dazu beitragen, denn der Lehrerberuf ist meine Berufung!"
"I feel it is my duty to enable the kids in our community both intellectually and spiritually, so that they can lead fulfilling lives. They need comprehensive education of high quality and our school must be equipped accordingly. I want to contribute to achieving this goal, because to teach is my calling!"
Pauline
Elternvertreterin | Parents' representative
"Nareku und ihr Team arbeiten wirklich hart, um dieses Schulprogramm für die Kinder anzubieten. Mein Sohn hat eine enge Beziehung zu den Lehrkräften und sie sind wichtige Vorbilder für ihn. Ich merke ihm an, dass er in der Umgebung, die die Mbuyuni Sunrise Academy bietet, gut behütet ist und sich sehr wohl fühlt."
"Nareku and her team of Mbuyuni Women Group work really hard to be able to offer this school to the kids. My son has a close relationship with his teachers and they are important role models for him. I can feel that he is cared for wholeheartedly and is doing really well in the environment provided by Mbuyuni Sunrise Academy.“
Interviews
--- English version below ---
Nareku ist die Projektkoordinatorin der Mbuyuni Women Group und Managerin des Mbuyuni Sunrise Academy Bildungszentrums. In dieser Funktion ist sie unsere wichtigste Ansprechpartnerin vor Ort für den Ausbau der Mbuyuni Sunrise Academy, der ein erweitertes Bildungsangebot für Kinder in Taveta ermöglichen soll.
Wir haben Nareku’s handschriftliche Antworten auf unsere Fragen transkribiert und aus dem Englischen übersetzt.
Yana: Was hat Dich zu Beginn motiviert, Dich um die Mbuyuni Sunrise Academy zu bemühen?
Nareku: Ich habe noch sehr lebhafte Erinnerungen an meine eigene Kindheit. Daher ist es mein Anliegen, eine Umgebung für Kinder bereitzustellen, in der ihre individuellen Qualitäten gefördert, gepflegt, wertgeschätzt und respektiert werden. Diese Vision hatte ich schon mit 17 Jahren, das war 1989. Im Jahr 2000 bin ich darum der Mbuyuni Women Group beigetreten, die damals von meiner Mutter geleitet wurde, und die ich heute koordiniere.
Yana: Welche Erinnerungen hast Du an Deine Kindheit, die du mit uns teilen möchtest?
Nareku: Als Kind hatte ich viele Verpflichtungen. Es gab eine verpflichtende Schulversammlung, in der wir gebetet und Hymnen aus dem christlichen Gesangbuch gesungen haben. Ich musste auch viele Hausarbeiten erledigen, zum Beispiel noch vor dem Unterricht Wasser holen, melken, oder das Haus ausfegen. Das hat mich Disziplin gelehrt, aber in mir auch die Überzeugung gefestigt, dass ich ein besseres Leben erringen will.
Yana: Was wünschst Du Dir für die Schülerinnen und Schüler, die die Mbuyuni Sunrise Academy abschließen?
Nareku: Ich wünsche mir, dass sie die wichtigsten Werte des CBC [Anm.: Competency Based Curriculum, d.h. kompetenzbasierter Lehrplan] fortleben. Ich hoffe, dass sie sich erinnern, verstehen und verinnerlichen, was sie hier gelernt haben, um es auf ihrem weiteren Bildungsweg anzuwenden.
Yana: Wie schätzt Du die aktuelle Situation des Bildungszentrums ein? Was ist Deiner Ansicht nach die größte Herausforderung?
Nareku: Dem Campus würde ich momentan eine durchschnittliche Bewertung geben. Die momentan wichtigste Herausforderung ist es, alle Klassen angemessen unterzubringen.
Yana: Was ist Deine Vision für die nahe Zukunft?
Nareku: Ich möchte, dass die Mbuyuni Sunrise Academy eine Lerneinrichtung mit Vorbildcharakter wird, die mit effizientem Transport der Schülerinnen und Schüler, sowie mit ausreichend Lehrkräften und Unterrichtsmaterialien ausgestattet ist. Außerdem sollte es einen Rasen geben, um den Erdboden zu schützen. Zudem wünsche ich mir eine Klimatisierung für die Gebäude, damit die Schülerinnen und Schüler ihre bestmöglichen Leistungen erbringen können.
Yana: Und wenn Du ein Schulfach erfinden könntest, welches wäre das?
Nareku: Ein Fach „Resilienz“, das allgemeine Fähigkeiten für das Leben vermittelt. Kinder sollten lernen, mit Mühsal und schwierigen Situationen umgehen zu können. Für die höheren Klassen könnte daraus ein Unterricht in Führungskompetenz werden.
Yana: Möchtest Du unserem Team und Unterstützernetzwerk in Deutschland etwas mitteilen?
Nareku: Ich bin Akifra e.V. für ihre großartige Unterstützung in den vergangenen Jahren sehr verbunden. Ich danke auch Ingenieure ohne Grenzen e.V. für die Tests der Wasserqualität, für das anatomische Modell der weiblichen Fortpflanzungsorgane, und für die Spiele, die ihr den Kindern mitgebracht habt. Lasst uns die Herausforderungen von Grund auf angehen und die Dinge gemeinsam verbessern – das ist unsere Strategie, um Wandel in unserer Gemeinschaft zu bewirken.
Wir danken Nareku für ihr hingebungsvolles Engagement für die Mbuyuni Sunrise Academy und dafür, dass sie hier ihre Ansichten mit uns geteilt hat!
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Nareku is the project coordinator of Mbuyuni Women Group and the manager of the Mbuyuni Sunrise Academy education center. In her position, Nareku is our primary local contact for our involvement in extending Mbuyuni Sunrise Academy to enable further learning opportunities and capacities for children in Taveta. We have transkribed Nareku’s handwritten answers to our questions.
Yana: What motivated you to take on the endeavour of Mbuyuni Sunrise Academy?
Nareku: My childhood memories are still very vivid. I wanted to provide an environment which would nurture, care for, honor, and respect the unique qualities which children have been gifted with. I’ve had this vision since I was just 17 years old, that was in 1989. In 2000 I joined Mbuyuni Women Group, which was chaired by my mother at the time, and which I am coordinating now.
Yana: How do you remember your childhood? Would you kindly to share some memoires with us?
Nareku: indeed I had many duties as a child. There was assembly duty at school, where we prayed and sang songs from Hymn books. I also had to do a number of chores, such as fetching water, milking, or sweeping the house in the mornings before going to school. It taught me discipline, but also strengthened my belief in the struggle for a better life.
Yana: What is your wish for the pupils at Mbuyuni Sunrise Academy after they will have graduated from this school?
Nareku: I wish that they maintain the core values of our competency based curriculum. I hope that they remember, understand, analyze, and then apply what they had learned here as they proceed in their studies and carreers.
Yana: How do you assess the current situation on campus? What do you consider as the main challenge?
Nareku: I would give the campus only an average rating at the moment. The main challenge is to accommodate all classes adequately.
Yana: What is your vision for the near future?
Nareku: I want Mbuyuni Sunrise Academy to become a model learning institution, well equipped with efficient transport, sufficient staff and learning materials. Also there should be a lawn to cover the soil and a proper cooling system for the buildings to enable the pupils to perform best.
Yana: If you could invent a school subject youself, what would be the topic?
Nareku: I would have a subject dedicated to teaching general life skills, such as resilience. Children should learn how to handle hardship and difficult conditions. For the advances learners, this could then become a kind of leadership course.
Yana: Do you have any message for our team and network of supporters back in Germany?
Nareku: I’m indebted to Akifra for their great support over the years. I appreciate Engineers Without Borders for the water quality testing, the helpful didactic model of female reproductive organs, and the games you brought for the children. Let’s engage more deeply and improve together – that is our strategy to bring about change for this community.
We thank Nareku for her dedication to Mbuyuni Sunrise Academy and for sharing her views with us!
--- English version below ---
Reagan ist der Schulleiter der Mbuyuni Sunrise Academy. Er unterrichtet Englisch und Sachkunde. In diesem Interview teilt Reagan mit uns seine persönliche Geschichte, sowie seine Ansichten zur möglichen zukünftigen Entwicklung der Schule und zu den Auswirkungen des Klimawandels auf ihre derzeitige Lage.
Wir haben dieses Interview gekürzt und aus dem Englischen übersetzt.
Yana: Warum bist Du Lehrer geworden?
Reagan: Mein Vater hat mich dazu motiviert. Er selbst wäre gern Lehrer geworden, hatte aber keine Möglichkeit dazu. Also träumte er davon, eines Tages einen Sohn zu haben, der Lehrer werden würde. Ich denke, er hat schon etwas Einfluss auf mich als Kind genommen, indem er mir Schreibaufgaben gab, noch bevor ich selbst zur Schule ging. Nachdem er mir seine Lebensgeschichte erzählt hatte, sagte ich zu mir, Lehrer zu sein ist ein ehrenwerter Beruf, den ich durchaus ergreifen könnte. Zugegebenermaßen wäre ich auch gern Anwalt geworden, aber dafür waren meine Noten leider nicht gut genug. Also habe ich den Lehrerberuf ergriffen und bin sehr glücklich damit.
Yana: Weil Du den Traum Deines Vaters leben kannst?
Reagan: Ja, sein Traum lebt jetzt durch mich.
Yana: Gefällt Dir die Arbeit mit Kindern?
Reagan: Oh ja, das bereitet mir viel Freude! Es ist wirklich schön, junge Menschen beim Aufwachsen zu begleiten. Es hat mich stolz gemacht, als mich ein ehemaliger Schüler anrief, um mir zu berichten, dass er bald seinen Universitätsabschluss erlangen wird. Ich finde es toll zu erfahren, dass ich durch meinen Unterricht Menschen dazu anleiten kann, sich selbst zu verwirklichen.
Yana: Das kann ich mir gut vorstellen! Warum hast Du Dich für Englisch als Unterrichtsfach entschieden?
Reagan: Das kam auch durch meinen Vater. Er hat mir oft Zeitschriften mit nach Hause gebracht und mich lesen lassen. Dann hat er mich über die Artikel darin befragt. So habe ich gelernt, Informationen auf Englisch wiederzugeben. Als ich dann zur Schule ging, fiel mir Englisch von Anfang an bis zum Abschluss sehr leicht, und das hat mich angespornt, mehr daraus zu machen.
Yana: Die Schule kann sich also glücklich schätzen, dass Du mit Deinem Talent für die englische Sprache hier unterrichtest. In welcher Weise, denkst Du, hat sich das Leben der heutigen Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu Deiner Schulzeit verändert?
Reagan: Vieles ist gleich geblieben, aber die digitale Technik hat in den letzten Jahren viel verändert. In meiner Kindheit gab es keine Smartphones, aber die Kinder von heute haben eine ganz neue Perspektive, weil sie auf das Internet zugreifen können. Früher waren nicht viele Leute an Schulbildung interessiert. Heute wissen die Kinder, dass ihre Eltern ihnen nur Bildung geben können, weil es keine Bauernhöfe mehr zu vererben gibt. Das liegt an der Dürre, die diese Region seit einigen Jahren betrifft. Mit der Landwirtschaft kann man kein gutes Geld mehr verdienen, das geht nur noch mit Bildung. Das wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern einschärfen: Bildung ist alles, was sie für ihre Zukunft haben, und sie müssen sich dafür anstrengen.
Yana: Bildung ist eine enorm wichtige Ressource, die Du an dieser Schule anbieten kannst. Wir haben nur Gutes von den Eltern und aus der Gemeinde über die Unterrichtsqualität und die besondere Beziehung zu den Lehrkräften gehört. Ich bin sicher, die Schülerinnen und Schüler werden sich noch lange nach ihrem Schulabschluss an Dich erinnern.
Reagan: Wenn sie auf die weiterführenden Schulen gehen, versuche ich, mit ihnen Kontakt zu halten und zu erfahren, wie es ihnen ergeht.
Yana: Was wünschst Du Dir für Deine Schülerinnen und Schüler, nachdem sie die Grundschule hier abgeschlossen haben?
Reagan: Dass sie ihre Träume verwirklichen können. Sie haben nämlich große Träume! Wir fragen sie direkt, was sie einmal werden möchten. Aber wir können es auch an ihrem Verhalten im Unterricht, ihren Vorlieben und Talenten erkennen. Ich wünsche mir, dass ihre Träume wahr werden. Aber ihr häusliches Umfeld kann manchmal eine Herausforderung sein. Ich hatte zwei Schüler, die deswegen jetzt Berufe ausüben, für die sie nicht geschaffen sind. Wir Lehrkräfte tragen einen Teil bei, aber die Familie ist wichtig für ein förderliches Umfeld, sodass den Kindern das Lernen leicht fällt. Die meisten Eltern denken, Schulbildung sei allein die Aufgabe der Lehrkräfte, aber sie müssen auch ihren Beitrag leisten. Sie haben als erste Bezugspersonen großen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder. Und wenn Eltern und Lehrkräfte ihre Energie bündeln, dann können die Kinder ihre Träume gewiss wahrmachen.
Yana: Wir vom Ausreise-Team haben uns bei euch so wohl und willkommen gefühlt. Wir sehen, dass dieser Ort für die Schülerinnen und Schüler mit großer Hingabe gepflegt wird. Bist Du zufrieden mit der Infrastruktur und den technischen Einrichtungen an der Mbuyuni Sunrise Academy? Wie würdest Du die aktuelle Situation einschätzen und wo siehst Du Potential für zukünftige Entwicklungen?
Reagan: Ihr seht ja, wie viel Mühe wir uns mit der technischen Infrastruktur geben. Um den Campus zu verschönern, haben wir vor einer Weile auch Bäume und Blumen gepflanzt, aber die Wasserversorgung für die Pflanzen ist inzwischen zur Herausforderung geworden. Ich habe mir gerade vorgestellt, was wir alles umsetzen könnten, wenn wir eine dauerhaft stabile Wasserversorgung hätten – dann würde dieser Ort ganz anders ausschauen! Die Regenzeit ist im Grunde unvorhersehbar geworden. Der Klimawandel betrifft diese Region sehr und wir haben viele Bäume wegen der Dürre verloren. Wenn wir genug Wasser hätten, dann könnten wir wieder eine Baumschule haben wie zuvor. Dann könnten wir die Menschen ermuntern, Setzlinge zu kaufen und ihre Umgebung zu verbessern. Als wir die Wassertanks geliefert bekamen, haben wir zu unserer Koordinatorin Madame Maria Nareku gesagt: Wir können jetzt Wasser speichern, wir sind sogar die einzigen in der Gegend mit diesen großen 24000-Liter-Tanks, aber die Regenzeit ist so unvorhersehbar. Seit 2018 hat sich die Regenzeit sehr verändert. Früher hätte es zu dieser Jahreszeit wenigstens ein bisschen geregnet, aber in diesem Jahr sind in den letzten drei Wochen kaum ein paar Tropfen gefallen.
Yana: Danke für diese Information – das ist wichtig zu wissen.
Reagan: Da ist noch etwas: Die Schulgebühren, die wir erheben, sind geringer als auf anderen privat betriebenen Schulen. Aber trotzdem: Die Massai haben zuletzt wegen der Dürre zahlreiche Rinder verloren. Wir können von ihnen nicht erwarten, dass sie die Schulgebühren aufbringen. Aber was können wir tun? Wir müssen unser Bildungsangebot weiterhin bereitstellen, damit die Kinder aus den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen herauskommen können. Solchen Herausforderungen stehen wir also gegenüber, aber wir hoffen, dass sich die Dinge gut entwickeln und es allen wieder besser gehen wird. Wir hatten mit euch und den Eltern über die Möglichkeit einer Sekundarstufe an der Mbuyuni Sunrise Academy gesprochen, und das gibt den Eltern große Hoffnung. Viele waren nämlich entmutigt, weil unsere Schule bislang keinen weiterführenden Unterricht nach der sechsten Klasse anbieten konnte. Also, wir hoffen, dass unsere Pläne sich gut entwickeln und wir euch hier bald wieder begrüßen können.
Yana: Ich teile Deine Hoffnung und kann nachvollziehen, wie die schwierige finanzielle Lage der Eltern auch den Schulbetrieb erschwert. Das sind wichtige Aspekte, die wir berücksichtigen müssen.
Reagan: Diese Schule ist die einzige privat betriebene Bildungseinrichtung in der Region. Viele potentielle Investoren sind zögerlich, weil der finanzielle Beitrag der Eltern leider gering ist. Sie investieren also anderswo und wir müssen die Herausforderungen daher ohne solche Unterstützung bewältigen.
Yana: Es ist sehr beeindruckend, was ihr trotz der Umstände erreicht habt. Das motiviert uns, mit euch gemeinsam an der zukünftigen Entwicklung der Schule zu arbeiten.
Reagan: Unsere Motivation ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Erfolg haben. Es fühlt sich großartig für mich an, wenn ich erfahre, dass es ihnen gut ergeht. Von unserer Schule kommen Krankenschwestern und Ingenieure. Aus einem bescheidenen Hintergrund heraus haben sie Großes geschafft. Das motiviert uns.
Yana: Herzlichen Dank, Reagan, für dieses Interview und dass Du Deine Einsichten mit uns geteilt hast!
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Reagan is the head teacher of Mbuyuni Sunrise Academy. He teaches English and Science. In this interview Reagan shares his personal story as well as his views on the potential future development of this school and how climate change affects its current situation.
We have redacted this interview for brevity.
Yana: What motivated you to become a teacher?
Reagan: I was motivated by my father. He wanted to be a teacher, but never got the opportunity. So he had a dream that one day he would have a son who would take on the responsibility of being a teacher. I think as I was growing up he was molding me, because he used to put me down with some writing tasks, before I even went to school. When he told me of his life story, I said: It is a noble profession that I could take. At first I wanted to be a lawyer, though, but it never worked after all because my grades wouldn't allow me to study law. But they enabled me to go for the teaching profession. So I'm very happy in the end.
Yana: Because you’re living your father's dream?
Reagan: His dream is living now, living through me.
Yana: Do you enjoy working with children?
Reagan: Working with children is really fun and it is also nice to see people grow with my guidance. I really got encouraged when one of my students called me from the university that he’s graduating from. It is really nice to hear that people become who they are because they pass through my teaching.
Yana: Indeed! Why did you choose English as your subject?
Reagan: This was also due to motivation from my father. He used to buy magazines, bring them home, leave them there with me. I read them and afterwards he asked me questions from a given passage or a story. This way I learned to retell the story in English. So when I went to school immediately from my first year to the secondary school and up to the college level, English was never a challenge. So that motivated me.
Yana: So the school is lucky to have you here with your talent for the English language. How do you think the life of the pupils here is different from your time as a pupil?
Reagan: It is not that much different. But you see, through the past years, this digital world has really changed everything. In my childhood there were no smartphones, but the children today have taken a new perspective because they can go online. In those days, not many were interested in learning and going to school. Now people know that they will get only education from their parents, because there are no more farms to inherit. You can see now the dry spell here in Taveta. One cannot make good money from farming anymore, but only through education. That is what we're trying to inculcate in our pupils. They only have that for their future and they have to work on it.
Yana: Education is a great resource, which you are able to offer here in school. We have only heard positive things from parents and from the community about the quality of education and the connection to the teachers. I’m sure the pupils will remember you for long after they finish school.
Reagan: When they go to secondary school I follow up on them, trying to find out how they are doing.
Yana: What is your wish for for your pupils after they have finished the primary school here?
Reagan: Just to accomplish their dreams. They have big dreams. We ask them what they want to be, but we can also see their potentials from how they manage themselves. My wish is that their dreams come true. Their upbringing from the family setup can be a challenge, though. I had two pupils who ended up doing what they were not meant for, just because of the family issues. So we play a part, but the upbringing is very important for making a conducive environment, so that learning can take place easily. Most parents tend to think that it is the teacher and the teacher alone, but they also have a part to play. They are the first educators and we put our energy together, the teacher and the parents, so the child can fulfill their dream.
Yana: We ourselves felt so comfortable and welcomed here. We can see that the place is taken care of and that it's managed with care and with love for the pupils. Are you satisfied with Mbuyuni Sunrise Academy in terms of facilities and infrastructure? How would you assess the situation here on campus and where do you see potential for further development?
Reagan: Looking at the infrastructure, you can see the effort we made. A while ago we planted trees and flowers for beautification, too, but now water is a challenge. I was just imagining what we could do if we had a permanent source of water, then the place would be very different. The rain season has become quite unpredictable. Global warming is really affecting the area and we lost many trees to drought. If there was enough water we could have a tree nursery like there was before. Then we could encourage people to buy the seedlings and change the environment and the locality. When the tanks were brought we said to our coordinator Madam Maria Nareku: We can store water now, we are the only ones having the 24000 liter tanks in the region, but the rainy season is very unpredictable. I think from 2018 on, the rain season has really changed. At a time like this some years back we could be receiving some drizzle, some rains, but since the last three weeks there were only some drops two times.
Yana: Thank you for this input, because it's a very important point.
Reagan: There is another issue: The amount of the fees that we charge is lower compared to other private schools. But still, in the recent past, the Massai, our pastoralists, lost a huge number of cattle because of the drought. We can’t expect the same person to come and pay fees. But now what to do? The service has to be delivered so that they can be uplifted. As we move on, we are also facing just such challenges. But we pray that everything will go on well and we see them grow again. We're talking about the junior secondary school, which gives the parents a lot of hope. Many were now losing hope for their children, because Mbuyuni Sunrise Academy so far could not offer a path beyond sixth grade. So we just pray that everything is going to go on well and we can welcome you back.
Yana: I hope with you that this goes well and I understand that you are dependent on this sometimes dynamic situation of the parents, not all of whom have a constant income to rely on. These are important topics that we have witnessed as well.
Reagan: You see, this is the only school which is a private institution in this region. Many potential investors are hesitant because of the level of financial support from the parents. They see that it is low and it can't help. So we are left alone to just move on with the challenges and you see just how we're manoeuvring.
Yana: For the challenges you're dealing with, it's very impressive what you have done so far. And we're also motivated to work together to give support for the future development.
Reagan: Our motivation is to see the pupils succeeding. I feel very good when I hear that they are doing well. We have nurses, we have those who are doing engineering. They have come from here. So it is a humble background but a big outcome and we appreciate that. That is what motivates us.
Yana: Thank you so much, Reagan, for agreeing to this interview and for sharing your insights with us!
--- English version below ---
Owino Edwin Omondi ist der stellvertretende Schulleiter der Mbuyuni Sunrise Academy und wurde als „Lehrer des Jahres 2022“ für die Primarstufe in Kenia ausgezeichnet. Er erteilt Mathematik-, Sachkunde- und Religionsunterricht. In diesem Gespräch bringt Owino seine Bedenken bezüglich der aktuellen Situation des Bildungszentrums zum Ausdruck und erzählt von seiner Berufung als Lehrer und von seiner Leidenschaft für Fußball.Wir haben das Interview gekürzt und aus dem Englischen übersetzt.
Yana: Du bist seit acht Jahren an der Mbuyuni Sunrise Academy. Wie hat sich dieser Lernort während dieser Zeit verändert?
Owino: Wir konnten damals schon Unterricht bis zur sechsten Klasse anbieten. In diesem Jahr wurde ich als “Lehrer des Jahres” ausgezeichnet und dafür bin ich sehr dankbar.
Yana: Welche Fächer unterrichtest Du?
Owino: Ich lehre Mathematik, Sachkunde und christlichen Religionsunterricht.
Yana: Also nur die schwierigsten Fächer.
Owino: (lacht) Anfangs habe ich obendrein noch Englisch unterrichtet. Wegen des Mangels an Mathe-Lehrern habe ich mich dann aber auf diesen Bereich konzentriert, obwohl ich das Fach Englisch besonders gern mag. Damit die Nachfrage einzelne Kolleginnen und Kollegen nicht überfordert, versuchen wir auch andere Lehrkräfte in Fächern einzusetzen, für die sie entsprechend befähigt sind. Um ausgezeichnete Unterrichtsqualität zu liefern, müssen wir uns anstrengen und immer weiter verbessern.
Yana: Was hat Dich motiviert, Lehrer zu werden?
Owino: Zunächst wollte ich gar nicht Lehrer werden. Allerdings habe ich schon früh Jugendgruppen in meiner Kirchengemeinde geleitet, und den Jugendlichen die sinnstiftenden Worte der Bibel vermittelt. Eines Tages kam mein Pastor zu mir und meinte: „Du würdest einen guten Lehrer abgeben. Warum machst Du nicht das Unterrichten zu Deinem Beruf?“ Ich war zögerlich, aber dank des Zuspruchs meines Pastors habe ich erkannt, dass ich es schaffen kann. Diese Erfahrung motiviert mich und sie ist auch ein Grund, warum ich christliche Religion unterrichte. Ich wünsche mir auch, dass meine Kolleginnen und Kollegen verstehen, dass diese Welt flüchtig ist. Wir lernen und lehren viel in dieser Welt, aber wir müssen auch wissen, dass wir nur Gäste hier sind.
Yana: In gewisser Weise warst Du also bereits Lehrer, bevor Du Lehrer wurdest.
Owino: Ja, weil ich schon in meiner Kirchengemeinde unterrichtet habe. Es war mir damals nicht bewusst, aber seit ich diesen Beruf habe, sehe ich ihn als Berufung.
Yana: Erinnerst Du Dich noch an Deine Schulzeit?
Owino: Oh ja! Eines kann ich nicht vergessen: In der sechsten Klasse hatte ich schlechte Noten in Mathe. Da sagte mein Vater zu mir: „Eine neue Schuluniform bekommst Du erst, wenn Du gut in Mathe bist!“ Ein Lehrer half mir mit einem Buch voller Übungsaufgaben aus, mit dem ich lange gearbeitet habe. Ich verbesserte mein Ergebnis von 42 auf 76 Punkte, und im nächsten Schuljahr war ich sogar der Klassenbeste mit 92 Punkten. So habe ich angefangen, die Mathematik zu lieben, denn nach diesem Erfolg erfüllte mein Vater mir alle Wünsche - einschließlich der Schuluniform, die ich stolz überall getragen habe. Ich war überglücklich und diese Erfahrung hat mich auch angespornt, Mathematik als Unterrichtsfach zu wählen.
Yana: Wenn Du an Deine Kindheit zurückdenkst: Wie hat sich der Schulalltag für die Kinder heute verändert?
Owino: Ich bin auf eine öffentliche Schule gegangen, nicht auf eine privat betriebene wie die Mbuyuni Sunrise Academy. Wir hatten damals Fußböden aus nackter Erde, hier haben wir Zementböden. Wir hatten nicht einmal Licht in den Klassenräumen. Wir Kinder sind um vier Uhr morgens mit unseren Blechlampen in die Schule geeilt, damit wir dort schon lernen konnten, bevor der Unterricht begann. Im Vergleich dazu sind die Zustände heute paradiesisch! Ich werde nie vergessen: In der Sekundarschule musste ich jeden Morgen und Abend den Schulweg mit dem Rad zurücklegen. Manchmal hatte ich einen Platten und dann musste ich mein Rad, meine Tasche, meine Bücher auf den Rücken packen und den ganzen schlammigen Weg zu Fuß gehen. Aber so war das. Heute danke ich Gott für all diese Mühsal; sie hat mich gut auf das Leben vorbereitet. Aber dieser Ort hier ist wirklich gut. Wir haben Beleuchtung, und schau Dir nur die Klassenräume an! Manche sind sogar gefliest. Das ganze Gelände ist wirklich sehr schön.
Yana: Manche Schülerinnen und Schüler werden sich in einigen Jahren auch an ihre Zeit hier und an Dich als Lehrer erinnern. Was wünscht Du ihnen für ihre Zukunft?
Owino: Ich bleibe auf dem Laufenden, wie es mit ihnen nach ihrem Abschluss hier weitergeht. Erst gestern habe ich eine Schülerin getroffen, die beste in der Abschlussklasse des letzten Jahres. Sie will später auf die Universität gehen. Das hat mich sehr stolz gemacht. Sie möchte Medizin studieren und ich habe ihr gesagt, dass ich ihr erster Patient sein möchte! Wenn ich meine Schülerinnen und Schüler aufwachsen sehe, dann motiviert mich das. Ein anderer Schüler war ein Massai aus Massai Mara, und er ist schon im Hauptstudium. Ich war so glücklich, als wir uns getroffen haben. Ich sagte ihm: Du schreitest jetzt in Deinem Leben voran, aber Du wirst Dich immer an uns erinnern.
Yana: Besonders die Mathe-Lehrer bleiben ja vielen Schülerinnen und Schülern im Gedächtnis...
Owino: Weißt Du, viele werden eitel, wenn sie in Mathe gute Noten haben. Diejenigen, die keine guten Noten bekommen, versuchen sich vor den Lehrkräften wegzuducken. Aber ich ermutige sie: „Du bist vielleicht nicht so gut im Unterricht. Dein Talent liegt anderswo. Und Gott hat einen Plan für jeden Menschen. Gib nicht auf.“
Yana: Ich finde Deine Fürsorge großartig. Allerdings muss ich Dich auch etwas Pragmatisches fragen. Ingenieure ohne Grenzen kümmert sich ja vor allem um Infrastrukturprojekte. Darum würde ich gern Deine Meinung zur Situation des Bildungszentrum in Sachen Infrastruktur hören und erfahren, wo Du Entwicklungspotential siehst.
Owino: Ich denke tatsächlich, dass diese Schule im Vergleich mit anderen die beste ist. Aber die Wasserversorgung ist eine Herausforderung für uns. Wir haben diese großen Tanks, aber kein Wasser! Laut Lehrplan sollen wir auch Anschauungsunterricht zum Thema Landwirtschaft anbieten. Wenn wir mit den Kindern ein kleines Getreidefeld anlegen wollen, dann muss das auch bewässert werden, aber Wasser ist sehr knapp. Wir hätten viel mehr Möglichkeiten, wenn wir einen Brunnen und eine elektrische Pumpe hätten, um die Tanks mit Wasser zu befüllen.
Eine andere Herausforderung ist die steigende Nachfrage nach unserem Bildungsangebot, vor allem nach der sechsten Klasse. Um weitere Klassen unterrichten zu können, brauchen wir zusätzliche Infrastruktur und auch mehr Lehrkräfte. Das muss natürlich auch finanziert werden, aber die meisten Familien, deren Kinder wir unterrichten, leben von der Landwirtschaft. Wegen der drastischen Veränderung des Klimas hier haben sie Schwierigkeiten, genügend Einkommen zu erzielen und können oft die Schulgebühren nicht bezahlen. Wie sollen wir also unser Bildungsprogramm finanzieren? Wir könnten die Kinder nach Hause schicken, aber dann stehen wir vor leeren Klassenräumen. Wir wollen doch unterrichten und ich betrachte meinen Beruf auch als meine von Gott gegebene Pflicht.
Yana: Für uns ist es wichtig, diese Ansichten direkt von euch zu bekommen, die ihr das alltäglich erlebt und auch den Überblick über die Situation der Menschen in dieser Region habt. Danke dafür. Ich möchte Dir noch eine kreative Frage stellen: Wenn Du ein Schulfach erfinden könntest, das Du vielleicht selbst gern unterrichten würdest, welches wäre das? Ein Fach, das es noch nicht gibt, aber das Du wichtig für die Kinder findest?
Owino: Da kann ich vielleicht von meiner Leidenschaft für Fußball erzählen! Wir haben allgemeinen Sportunterricht, aber ich würde ein spezielles Fach für Fußball anbieten. Sodass jemand wie mein Sohn hier speziell das Fußballspielen trainieren kann und vielleicht einmal ein professioneller Spieler in Dortmund werden kann.
Yana: Ist der BVB Dein Lieblingsteam?
Owino: Ich habe meinen lokalen Verein hier in Kenia. In England finde ich Arsenal London am besten, und in Deutschland den BVB!
Yana: Das muss ich daheim erzählen! In Deutschland ist Fußball auch ein ziemlich großes Thema. Sportunterricht im Allgemeinen ist wichtig und die körperliche Aktivität ist für die Kinder ein guter Ausgleich zu den anderen Schulfächern.
Owino: Wir kombinieren hier im Sportunterricht alle möglichen Sportarten. Aber ich würde mir spezielles Fußball-Training wünschen. In Ländern wie England oder Deutschland kann ein Fußballspieler auch viel mehr Geld verdienen als hier.
Yana: Möchtest Du außerdem unserem Team bzw. unseren Partnern daheim noch etwas sagen, das Dir am Herzen liegt?
Owino: Ich möchte mich für die Unterstützung bedanken. Die Gemeinschaft hier verändert sich, und das liegt auch an euch. Ich wünsche mir, dass ihr mit dem großen Herzen, das Gott euch gegeben hat, nicht nur uns an der Mbuyuni Sunrise Academy unterstützt, sondern auch andere Menschen.
Yana: Vielen lieben Dank! Unsere Motivation seid ihr und die Menschen in dieser Gemeinschaft, die so hart arbeiten. Wir lernen von euch und sind sehr beeindruckt von euren Leistungen. Diese großartige Schule ist eine enorme Motivation für uns, weiter zusammenzuarbeiten und zu lernen. Wir sehen, dass ihr mit großer Fürsorge euer Bestes für die Kinder gebt. Wir haben uns auch persönlich hier sehr willkommen gefühlt, und wollen noch gar nicht wieder nach Hause zurück.
Owino: Wenn möglich, dann kommt bald wieder! Ihr habt auch unseren Schülerinnen und Schülern viel gegeben. Ich habe ihnen immer gesagt: „Eines Tages werdet ihr Leute aus anderen Gegenden der Welt treffen. Wie wollt ihr mit ihnen kommunizieren, wenn ihr nur Swahili sprecht? Ihr müsst mehr als diese lokale Sprache beherrschen.“ Sie wollten das nicht so recht glauben, und jetzt wo ihr hier seid, waren sie überrascht. Sie waren eifrig, euch zu treffen und zu hören wie ihr sprecht. Heute habe ich ihnen gesagt: „Seht ihr, wir und die weißen Menschen sind gar nicht so verschieden, denn wir können die gleiche Sprache sprechen.”
Yana: Herzlichen Dank, Owino, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen und Deine Gedanken mit uns geteilt hast!
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Owino Edwin Omondi serves as the deputy head teacher of Mbuyuni Sunrise Academy and was awarded “Teacher of the Year 2022” for primary education. He teaches math, science, and religious education. In this conversation, Owino explains his concerns with the current situation of the school and talks about his calling to be a teacher and his passion for football.
We have redacted this interview for brevity.
Yana: You've been at Mbuyuni Sunrise Academy for eight years. How has the place changed in these eight years?
Owino: I remember when I came here, we were having class six by then, but quite some time has passed now. We've done KCPS (Kenya Certificate of Primary Education) from 2017, 2018, and the current one in 2022, of which I'm the teacher of the year and I'm grateful for that.
Yana: What are the subjects that you teach?
Owino: I take math, science, and Christian religious education. Those ones are my subjects.
Yana: Okay. So only the hardest ones.
Owino: (laughs) When I came here for the first time, I was even handling English. But because of the scarcity of math teachers I concentrated on those areas, although I can also teach English and that was one of the subjects I like best. According to the schedule now the workload may also overweigh me, so that is why we are planning in a way in which other teachers can also pick other subjects where they are also very suited. For us to get the quality, we must also go for something that you can do it better.
Yana: What motivated you to become a teacher in the first place?
Owino: In fact, at first I didn't want to be a teacher, but I was one of the church leaders since my youth. I used to lead my church’s youth members. So I used to teach them some of the inspiration words of the Bible. Then my former pastor came and told me: “You can make a good teacher. Why don't you go and and study this so that it becomes your profession?” Then at first I didn't want it. But because of the inspirations I got from him, I took that initiative. I came to realize that I can do it. That is what motivates me. And that is also one of the reasons why I normally take Christian religious education. I want my colleagues also to at least get to know that this world in itself is worthless, as the Christian teachings tell us. As we continue with the education that we're getting from this world, we need also to know that we are sojourners and we need to move towards our destiny that is heaven. Those are some of the things that motivate me to be in this profession.
Yana: You were a teacher before you became a teacher in a way.
Owino: Yes, because I was teaching in my local church. But I never knew it before.
Yana: Maybe you yourself will become an inspiration for somebody to become a teacher who doesn't even know it yet.
Owino: In fact, since I joined this profession, I saw that it is a calling. That's what I came to realize.
Yana: Do you remember your own time as a student being in school?
Owino: Yes. That one I can't forget. When I was in six grade I didn't perform well in maths. Then my father told me: “Because you didn't perform well in maths, I will not be able to buy for you the school uniform. You will go with the torn ones until one day you will excel in math.” One of my teachers who helped me with a test book and I went from score 42 to 76. From there it was progressing and progressing. In class seven, I was the leader and I scored 92. So I came to love maths, because after scoring high my father gave me everything that I wanted including the uniform. I also remember walking with the school uniform during the weekend and in the center of our local town. I was very happy and that has motivated me to become a maths teacher, too.
Yana: Thinking back to your childhood, how is going to school different for the learners these days?
Owino: I learned in a public school, not a private school like this. We had earthen floor, but now here we have got cemented floors. We did not even have the lights. We used to carry our tin lamps from home very early in the morning, as early as four, and were running so that we were able to learn before the teachers arrived. But today it's like paradise. I can always remember: in secondary level, I used to be a day scholar. So I commuted by bicycle each morning and evening. But at times the tires deflated and I carried the bicycle on my shoulder, and my bag, my books, but I had to walk this muddy road and that’s how it was. So I can thank God for all those hardships, maybe they were preparing me for something. But this place is very good. We have got the lights, and look at the rooms, look at the classes. There are even some with tiles here. Look at the floor and the entire compound as well. It's very nice.
Yana: Some learners will also look back on their time here in school and will remember you as their teacher. What do you wish for these student after they finish school? How do you see their future afterwards?
Owino: I used to be following them after their graduation here. Just yesterday I met a student from last year’s lot, she was the best in that year. She told me that she's aiming at joining the university. I was very proud. She told me that she's going to study medicine and I told her that I'd like be the first person to be treated! When I see my students grow, it motivates me. There was another pupil whom I’ve taught, who was a Massai from Massai Mara. I met the boy when I went back home, he is now a graduate student. So I was very happy. I told him now you progress with your life, but you also remember us.
Yana: I think we all remember our math teachers in particular...
Owino: You know, most of the learners when they excel, they become proud. But the ones who do not perform well, they try to hide from the teachers. But I normally encourage them: You may not perform well in class. But outside there you have got your talent. And we are also told that God has a plan for each and every person. Let's not give up.
Yana: That it very nice. Unfortunately, I have to ask you some pragmatic questions as well. Engineers without Borders Germany is an organization that primarily does infrastructure projects. So I wanted to hear your opinion about the situation here in the school in terms of infrastructure, and maybe where you see some potential for development.
Owino: Thank you for that. In fact, this place, if you compare it with other schools and academies, is the best. But a thing that is challenging us is the water supply. We have got big tanks, but there is no water. According to our schedules we have got agriculture as a practical learning area. But if you plant crops, you need to pour water, but water is very scarce. If we can get a waterwell here and get it connected to electricity whereby the water can be pumped to these tanks, then we can do much better.Another thing: Because of the high demand for grade seven education, there is a need for more infrastructure and for more teachers to accommodate seventh grade. Most of the learners are from local families, and most of them are only farmers. Because of the drastic change of the climate here, at times there is no outcome from farming. We realize that most of the parents may end up not paying the school fees. But how will we get money to sustain our program? Students may be sent back home. When you send them back home, whom will you teach in class? You're a teacher you need to work. So that profession is affected as well. God is also watching you. These are some of the challenges that we are experiencing here.
Yana: Thank you for this input. It's important to hear from you, being here, having this overview, specifying these points. I like to ask you one more a bit creative question as well: If you could yourself invent a school subject, maybe that you could teach even, what would that be? Something that doesn't exist as a school subject, but you think is important that kids learn nowadays.
Owino: Maybe I can talk about my passion that is football. We have got physical education too, combining everything, but I would specialize in football. So that a learner like my child here can be taught how to kick the ball when he's still young and then when he grows up then he can make a good person, a good footballer, and can even be called to be one of the players in Dortmund.
Yana: Is this your favourite team? Do you have a favourite team?
Owino: I have my local club here in Kenya, in England I'm an Arsenal fan, but in Germany it’s Dortmund!
Yana: We make sure to take this back home. In Germany football is also very, very important. Physical education is important and good to combine with other school subjects.
Owino: Yes, we have it combined, we have got all the sports combined together. But I would wish also to focus on football especially. If you look at countries which are advanced like England, Germany, you realize that a footballer earns a lot compared to here.
Yana: I wanted just to give you an opportunity without any specific question. If you would like to say something that is dear to your heart or some message for our partners back home.
Owino: I want to thank the team for their support. The community is changing and it's changing because of you people. I wish that with the heart that God has given you, you continue not only supporting Mbuyuni Sunrise Academy, but also supporting other people.
Yana: Thank you so much for saying this. Our motivation is you and people like you in this community who really try and work hard, learning from you and seeing the impressive work you've done. This awesome school is a very big motivation to cooperate and learn from each other. We saw that people here are really doing their best and doing it with care and love for the learners. We have felt very welcomed, very comfortable. We don't want to leave, to be honest.
Owino: Now, if possible when you go, you don't take long before coming back again and visiting us. In fact, you now even nurtured our students, I used to be telling them that: “One day you will meet other people from different corners of the world. But how will you communicate with them if you are only used to speaking Swahili, which is just a local language?” They were wondering, but now when you came, they were amazed. They were eager, they want to come to you, to hear how are you speaking. I told them today that we and white people are much alike, and we even speak the same language.
Yana: Thank you very much, Owino, for taking the time for this interview and sharing your thoughts with us!
--- English version below ---
Zum Internationalen Frauentag hören wir die Stimme von Pauline, Mutter eines Schulkindes an der Mbuyuni Sunrise Academy und Elternvertreterin. Wie für Mütter überall auf der Welt ist für unsere Pauline eines besonders wichtig: Eine gute Zukunft für ihr Kind. In Taveta engagiert sich die Mbuyuni Women Group mit unermüdlichem Einsatz für dieses Ziel. Unter der Leitung von Maria Nareku haben diese Ehrenamtlichen mit der Mbuyuni Sunrise Academy eine außergewöhnliche Schule aufgebaut. Wir wollen die Gruppe dabei unterstützen, dieses Bildungszentrum weiter auszubauen.
Wir haben dieses Interview aus dem Englischen übersetzt und redigiert.
Yana: Warum hast Du Dich für die Mbuyuni Sunrise Academy als Grundschule für Dein Kind entschieden?
Pauline: Mein Mann und ich haben uns die Schule zunächst selbst angeschaut. Der weitläufige Campus und die großen Räume haben uns besonders gut gefallen. Die Kinder haben hier sehr viel Platz. Jedes hat seine eigene Schulbank und ein eigenes Schließfach für persönliche Dinge.
Yana: Sind die Eltern auch in den Betrieb der Schule involviert?
Pauline: Nareku und ihr Team von der Mbuyuni Women Group arbeiten wirklich hart, um diese Schule für die Kinder anzubieten. Das Engagement der Eltern ist aber auch gefragt; z.B. wird Unterstützung bei der Instandhaltung der Infrastruktur gebraucht. Ich selbst gehöre zu einem Komitee, das zwischen den Eltern und dem Schulmanagement vermittelt und die Zusammenarbeit koordiniert.
Yana: Welche Erfahrungen habt ihr inzwischen mit der Schule gemacht?
Pauline: Die Lehrkräfte sind so freundlich und gut zu den Kindern! Wegen der kleinen Klassengrößen können sie allen Kindern viel Aufmerksamkeit widmen. Mein Sohn Ryan macht dadurch große Lernfortschritte. Er hat eine enge Beziehung zu den Lehrkräften und sie sind wichtige Vorbilder für ihn. Ich merke Ryan an, dass er in der Umgebung, die die Mbuyuni Sunrise Academy bietet, gut behütet ist und sich sehr wohl fühlt.
Yana: Wie stellst Du Dir die Zukunft für euer Kind vor?
Pauline: Es ist wichtig, dass Ryan eine gute Arbeit findet. Die Lehrkräfte der Mbuyuni Sunrise Academy achten sehr aufmerksam darauf, welche Begabungen die Schülerinnen und Schüler zeigen, und fördern sie gezielt. Es geht nicht darum, dass alle Medizin studieren sollen, sondern dass sie ihre Talente entfalten, egal ob in der Musik, im Handwerk oder an einer Universität. Ich bin zuversichtlich, weil mein Kind an dieser Schule genau die richtige Förderung bekommt.
Yana: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast und Deine Ansichten mit uns geteilt hast.
Pauline: Sehr gerne! Für mich war euer Besuch eine sehr interessante Erfahrung. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!
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On international women's day we hear the voice of Pauline, mother of a student at Mbuyuni Sunrise Academy and member of the parents' committee. Like mothers all over the world Pauline finds one thing particularly important: A prosperous future for her child. In Taveta (Kenya) the community-based organization Mbuyuni Women Group is working tirelessly towards this goal. Guided by project coordinator Maria Nareku, this group of volunteers has founded Mbuyuni Sunrise Academy. We want to support them in expanding this extraordinary education center.
We have abridged and redacted this interview for clarity.
Yana: Why did you choose Mbuyuni Sunrise Academy as the primary school for your child?
Pauline: My husband and I first took a look at the school ourselves. We particularly liked the large campus and the spacious class rooms. The children have lots of space here. Each kid has her/his own table and a locker for their personal belongings.
Yana: Are parents also involved in day-to-day school life?
Pauline: Nareku and her team of Mbuyuni Women Group work really hard to be able to offer this school to the kids. But still, commitment of the parents is required, for example in supporting the maintenance of the school’s infrastructure. Myself, I am a member of a parents committee, which mediates between parents and the school management and coordinates their cooperation.
Yana: What are your experiences with Mbuyuni Sunrise Academy so far?
Pauline: The teachers are so friendly and kind to the children! Since the classes are so small, they can dedicate a lot of attention to each child individually. My son Ryan is therefore progressing very well in his education. He has a close relationship to his teachers and they are important role models for him. I can feel that Ryan is cared for wholeheartedly and is doing really well in the environment provided by Mbuyuni Sunrise Academy.
Yana: What is your vision for your child’s future?
Pauline: It is very important to me that Ryan will find a good job. The teachers at Mbuyuni Sunrise Academy observe the kids’ aptitudes very carefully and foster them accordingly. It is not about making all the kids become doctors, but to support them in developing their talents and thrive, be it in music, crafts, or academia. I have a positive outlook, because my child is given exactly the education and encouragement that is right for him.
Yana: Thank you so much for your time and for sharing your views with us!
Pauline: My pleasure! Your visit was a very interesting experience for me and I hope we meet again soon.
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Christian
Projektleitung | Project management
"Bei meinem letzten Aufenthalt in Kenia hat mich besonders beeindruckt, dass dort sehr ressourceneffizient gebaut wird. Ich denke, durch die Zusammenarbeit von Ingenieure ohne Grenzen und einheimischen Planern und Bauleuten können wir gemeinsam neue Ansätze für nachhaltiges Bauen entwickeln."
"During my last visit to Kenya, I was particularly impressed by the fact that construction there is very resource-efficient. I think that through the cooperation of Engineers Without Borders with local planners and builders, we can jointly develop new approaches to sustainable construction."
christian.karpf [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (mail an Christian)
Yana
Technische Projektleitung | Technical project management
"Mich begeistert es, in einem motivierten, interdisziplinären Team zu arbeiten, und nach praktischen und nachhaltigen Lösungen zu suchen. Unser Projekt in Kenia bringt uns mit Ehrenamtlichen zusammen, die mich inspirieren und die ich bei der Weiterentwicklung ihres Bildungszentrums unterstützen kann."
"I love working in a motivated, interdisciplinary team and looking for practical and sustainable solutions. Our project in Kenya brings us together with an amazing group of women volunteers who inspire me and whom I can support in the further development of their education center."
yana.shopova [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (mail an Yana)
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