Ausgangssituation
Die Gemeinde Watema liegt in der infrastrukturell benachteiligten ländlichen Region Homa Bay in direkter Nähe zum Victoriasee. Dort gehört die Bevölkerung des Dorfes Wanga zum überwiegenden Teil den Ethnien der Luo und Abasuba an. Aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung lebt ein großer Teil der lokalen Bevölkerung in Armut.
Drei Probleme werden von der lokalen Bevölkerung benannt:
- schlechte Lernbedingungen für Schülerinnen und Schüler durch beengte Schulräume mit schlechter Akustik.
- unzureichender Zustand der sanitären Anlagen in der örtlichen Grundschule.
- fehlende saubere und örtliche Trinkwasserwasserversorgung für Dorf und Grundschule.
Nur die wenigsten Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner haben Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Die meisten beschaffen sich das Wasser für den täglichen Bedarf aus offenen Wasserstellen und verrichten ihre Notdurft in der freien Natur. Als Folge verbreiten sich Infektionskrankheiten, die die Entwicklung der Gemeinschaft bremsen.
Des Weiteren erlebt die kommunale Grundschule "Early Bird Education Centre" einen –eigentlich erfreulichen- hohen Zustrom von Schülerinnen und Schülern aus der Umgebung. Neben der Wasser- und Sanitärproblematik verfügt die Schule auch nicht über ausreichend Klassenräume, um einen geregelten Unterricht anbieten zu können. Wegen der fehlenden Infrastruktur ist es vielen Schülerinnen und Schülern nicht möglich, einen Schulabschluss zu erlangen und sich aus dieser prekären Situation selbst zu befreien.
Über Geld für Investitionen in eine Grundinfrastruktur verfügt die Dorfgemeinschaft nur in geringem Umfang. Die Bereitschaft, sich für eine Verbesserung der Situation zu engagieren, ist jedoch hoch! Deshalb gründete eine lokale Familie die NGO "Watema Village Employment Project" (WVEP). Gemeinsam mit der Regionalgruppe Leipzig von Ingenieure ohne Grenzen e.V. und unseren Spendern soll das Projekt des Ersatzneubaus der Grundschule "Early Bird Education Centre" realisiert werden.
Kurzübersicht
Ein Projekt der Regionalgruppe Leipzig
Projektziel
Das Projekt verfolgt das Ziel der direkten Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung von Wanga. Dabei wollen wir zum Einen die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler der kommunalen Grundschule "Early Bird Education Centre" verbessern und zum anderen die infrastrukturelle Grundversorgung der Dorfgemeinschaft bedarfsgerecht sicherstellen.
Folgende Schritte sollen umgesetzt werden:
Neubau von Schulgebäuden der Grundschule "Early Bird Education Centre" (alleinstehenden Klassenräumen), um die Lernbedingungen an der Schule zu verbessern
Speicherung von Regenwasser in den Schulgebäuden, um eine zuverlässige Wasserversorgung für Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und die Dorfbevölkerung sicherzustellen
Verbesserung der sanitären Anlagen, um lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten vorzubeugen
saubere und "barrierefreie" Trinkwasserversorgung
Zielgruppen sind dabei:
Ca. 100 Schulkinder aus dem Dorf Wanga und der ländlichen Umgebung
Ca. 40 Kindergartenkinder
Lehrkräfte
Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner
Unser Projekt ist Teil des Programmes"Grundversorgung für Schulen".
Möchtest auch Du unser Projekt unterstützen, freuen wir uns über Spenden und Dein Engagement in der RG Leipzig!
Projektstand
Die Idee für das Projekt entstand gemeinsam mit Gershon Ochieng Enoch. Er kommt aus dem Dorf Wanga und absolvierte in den letzten Jahren sein Masterstudium Bauingenieurwesen an der TU Dresden. Seit 2019 wird zusammen mit der RG Leipzig am Projekt gearbeitet.
1) Erkundung (ab 2019) - STAND: abgeschlossen
Gespräche und Beobachtungen
Einige Ehrenamtliche reisten 2020 nach Kenia, um mit der lokalen Bevölkerung vor Ort mögliche Ansatzpunkte für ein Projekt zu erörtern. Wir sprachen u.a. mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule "Early Bird Education Centre" in Wanga. Einer von ihnen ist der 5-jährige Dylan: "Was ich an der Early Bird Schule mag, sind die Tische, die Plastikstuhle und unsere Lehrenden. Es könnte besser sein, wenn unser Schulgebäude verbessert wird, so dass wir eine gute Lernumgebung haben […]." Mehr von Dylan im Projektblog
Die Klassenzimmer sind durch Wellblechwände voneinander abgetrennt, die allerdings nicht bis zur Decke ragen. Durch die schlechte Akustik in der Schule vermischen sich somit die Geräusche aus allen Klassenräumen, sodass die Konzentration sehr schwer fällt. Zudem sind insgesamt nicht genügend Klassenräume für die große Zahl der Schülerinnen und Schüler vorhanden.
Darüber hinaus haben wir einen Einblick erhalten, wie die aktuelle Wasserversorgung in der Region aussieht: Keiner der Haushalte ist an ein öffentliches Wassernetz angeschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner beziehen ihr Wasser daher entweder aus dem Victoriasee oder einer kleinen Quelle weiter im Landesinneren. Einige Bewohnerinnen und Bewohner im Dorf berichteten uns, dass sie kein Geld zur Aufbereitung des Wassers haben und es daher unbehandelt trinken. Das ist für die Gesundheit stark bedenklich, da das Wasser oft durch Krankheitserreger verunreinigt ist. Mehr zur Wasserversorgung im Projektblog
Wir konnten über unseren Projektpartner, die NGO "Watema Village Employment Project" (WVEP), einen Gesprächstermin im lokalen Krankenhaus in Mbita vereinbaren. Mit Hilfe der Statistikabteilung des Krankenhauses war es uns möglich, Gesundheitsdaten zu erfassen und so konkrete Aussagen zu den Krankheiten in der Region zu treffen, die durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht werden und verbreitet sind. Mehr zu dieser Zusammenarbeit im Projektblog
Erkenntnisse aus den Gesprächen und Beobachtungen
Es kristallisieren sich eindeutig die auch schon von der Bevölkerung in Wanga genannten Bedürfnisse heraus:
Verbesserung der (räumlichen) Lernbedingungen die für Schülerinnen und Schüler der Grundschule
saubere und "barrierefreie" Trinkwasserversorgung
Verbesserung der sanitären Anlagen (in der örtlichen Grundschule)
2) Implementierung (seit 11/2021 geplant bis 12/2022) - STAND: im Prozess
Gemeinsame Erarbeitung von Lösungen
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Watema und ihren gewählten Interessenvertretern haben wir Lösungen gefunden, um die Infrastruktur der Schule zu verbessern und so bessere Lebens- und Lernbedingungen für die Kinder und die Gemeinschaft zu schaffen.
Zur Vorbereitung der Projektdurchführung haben wir zusammen mit dem Projektpartner, der NGO "Watema Village Employment Project" (WVEP), erarbeitete Lösungsansätze auf deren Machbarkeit geprüft, der Situation vor Ort angepasst und gemeinsam die Umsetzung der Maßnahmen vorbereitet.
1. Neubau von Schulgebäuden der Grundschule "Early Bird Education Centre" (alleinstehenden Klassenräumen), um die Lernbedingungen an der Schule zu verbessern.
- Inklusive Speicherung von Regenwasser in den Schulgebäuden, um eine zuverlässige Wasserversorgung für die Schulkinder, das Lehrpersonal und die Dorfbevölkerung sicherzustellen.
Folgend in Vorbereitung sind:
2. Verbesserung der sanitären Anlagen, um lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten vorzubeugen.
3. saubere und "barrierefreie" Trinkwasserversorgung.
Neubau der Grundschule "Early Bird Education Centre" in Wanga in Modulbauweise
Einige unserer Ehrenamtlichen erarbeiten im Rahmen ihrer Projektarbeit die Planung zur baulichen Umsetzung des Neubaus der Grundschule "Early Bird Education Centre": Das Konzept sieht vor, Räume für die Klassenstufen in Modulbauweise zu errichten. Insgesamt sollen 3 Module errichtet werden, die wiederum in je vier Räume unterteilt sind. Das Konzept beinhaltet außerdem, Regenwasser durch ein nach innen abschüssiges Dach in der Mitte des Gebäudes mit Hilfe eines Tanks zu speichern und zur Nutzung bereitzustellen.
Im Rahmen einer 8-wöchigen Ausreise nach Kenia (Anfang Januar 2022 bis Ende Februar 2022) wurde das erste Schulmodul in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung von Wanga errichtet. Auch der Wassertank zur Speicherung des Regenwassers wurde auf einem Sockel in der Mitte des Gebäudes platziert. Daneben wurden auch alle Materialien so ausgewählt, dass sie vor Ort verfügbar sind, sodass später nach Projektabschluss notwendige Ausbesserungen ohne weiteres von den Menschen vor Ort vorgenommen werden können. Mehr dazu im Projektblog
Wie es jetzt weitergeht…
Im Sommer 2022 ist vorgesehen, dass erneut mehrere Teams von Ehrenamtlichen nach Kenia reisen, um den Bau der restlichen Module der Grundschule "Early Bird Education Centre" in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung zu verwirklichen.
Bis dahin stehen wir im engen Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Watema, um Informationen zur Nutzung, zum Zustand des fertiggestellten Moduls und zu möglichen Verbesserungsvorschlägen seitens der lokalen Bevölkerung zu erhalten und gemeinsam mit den Menschen vor Ort auszuwerten und zu erörtern.
3) Evaluation - Stand: steht noch aus
4) Abschluss - Stand: steht noch aus
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Ansprechpartner /-in
leipzig [at] ingenieure-ohne-grenzen.org