
Ausgangssituation
Der Lupila Ward im Makete Distrikt ist Teil der abgelegenen ländlichen Regionen von Tansania, die noch nicht an das Hauptstromnetz des Landes angeschlossen sind. Vielen jugendlichen Dorfbewohner:innen fehlt eine Perspektive für ihre berufliche Entwicklung. Die Gründe dafür sind u. a. ein fehlender Zugang zu Elektrizität, ein eingeschränktes Bildungsangebot, fehlende Ausstattung der Bildungseinrichtungen, schlechte Lernumgebungen und Armut. Da die Bevölkerung vom Makete Distrikt hauptsächlich von Subsistenzwirtschaft lebt, helfen viele Jugendliche auf den Feldern, was ihre Lernzeit begrenzt. So erreicht die Region trotz des hohen Potentials für die landwirtschaftliche Nutzung vieler Flächen nur einen geringen Grad in Beschäftigung und Selbstständigkeit.

Projektbeschreibung
In Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation PASEP bauen wir ein Weiterbildungscamp auf. Dort wird Jugendlichen das Erlernen von Fertigkeiten aus den Bereichen der Land- und Forstwirtschaft ermöglicht. Zudem werden die Grundlagen erneuerbarer Energien vermittelt. Ingenieure ohne Grenzen e.V. unterstützt mit Hilfe von Photovoltaiksystemen bei der Elektrifizierung mehrerer Unterkünfte, um den Jugendlichen ein besseres Lernumfeld zu schaffen, sowie bei einer effektiven Feldbewässerung. Dabei erlernen die Jugendlichen auch durch Workshops den Umgang mit der bereitgestellten Technik und deren Wartung. Das Projekt schafft soziale und wirtschaftliche Perspektiven und kann damit als Beispiel für andere Wards dienen.

Aktueller Stand
Aktuell befinden sich bereits sechs Jugendliche im Camp, die bereits in einem fertigen Schlafgebäude leben. Drei weitere Unterkünfte werden derzeit gebaut. Momentan werden die Jugendlichen von Kartoffeln und Salat der eigenen Farm versorgt, weitere Nahrungsmittel werden von anderen Farmen aus der Umgebung bezogen. Sobald die gepflanzten Bohnen und Maispflanzen bereit für die Ernte sind, wird fast die komplette Verpflegung von der Farm sichergestellt. Zurzeit unterstützen Mitglieder von PASEP die Jugendlichen vor Ort. Durch Interviews mit den wichtigsten Stakeholdern konnten wir einen hohen Bedarf für das Ausbildungscamp aufzeigen. Zurzeit bereiten wir uns auf unsere Implementierungsausreise im Oktober 2022 vor. Währende dieser Phase konzentrieren wir uns zunächst auf die Elektrifizierung der vorhandenen Gebäude. Im nächsten Jahr werden wir während einer zweiten Ausreise zusätzlich zur Elektrifizierung von weiteren Gebäuden auch ein Bewässerungssystem implementieren. Im Moment erarbeiten wir die Auslegung der technischen Systeme und prüfen Preise und Verfügbarkeiten der benötigten Komponenten. Wir planen für die erste Implementierung mit zwei größeren PV-Inselsystemen, die neben der Beleuchtung auch Kühlschränke, Fernseher und Lademöglichkeiten für Smartphones, Laptops etc. versorgen sollen. Außerdem wird eine abseitsstehende Schlafunterkunft mit einer Pico PV-Anlage zur Beleuchtung ausgestattet.