Ausgangssituation
Gemeinden in Uganda sind mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Existentielle Grundbedürfnisse wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sind vor allem im ländlichen Raum sowohl in privaten Haushalten als auch in Schulen unzureichend gewährleistet. Zusätzlich zu diesen und weiteren strukturellen Herausforderungen wird der blinde bzw. sehbeeinträchtigte Anteil der Gesellschaft weiteren Hindernissen ausgesetzt.
Im ländlichen Raum wird Erblindung traditionell als Fluch angesehen und infolgedessen sind Erblindete und Sehbeeinträchtigte einem erhöhten Risiko sozialer Desintegration ausgesetzt. Laut der ‘Uganda National Association of the Blind‘ ist der Verlust des Augenlichts die drittgefürchtetste Erkrankung unter den Menschen in Uganda; direkt nach Krebs und AIDS. Gerade unter den sehbeeinträchtigten SchülerInnen ist die Drop-Out-Rate aus der Schule besonders hoch, da diese aufgrund ihrer Erkrankung im Schulalltag zusätzlichen Schwierigkeiten begegnen.
Projektbeschreibung
Das ‘Iganga Centre for the Blind’ agiert seit mehr als 50 Jahren im ländlichen Vorort der Stadt Iganga, um blinde sowie sehbeeinträchtigte SchülerInnen durch ihre Schullaufbahn zu begleiten und unterstützend zur Seite zu stehen. Dieses Blindenzentrum ist der staatlich unterstützten ‘Bishop Willis Demonstration Primary School‘ angegliedert, welche zurzeit von 62 sehbeeinträchtigten sowie 919 sehenden SchülerInnen besucht wird.
Die ‘Central Busoga Diocese‘ besitzt das Land, auf dem das Blindenzentrum betrieben wurde. Der Pachtvertrag ist im Jahr 2016 ausgelaufen und die Diözese möchte das Land für die Errichtung eines Gesundheitszentrums sowie des Ausbaus der weiterführenden Schule ‘All Saints Secondary School‘ nutzen.
Somit musste das Blindenzentrum samt der blinden und sehbeeinträchtigten Schüler*innen auf das Gelände der Bishop Willis Demonstration Primary School umziehen. Zurzeit werden 43 der 62 sehbeeinträchtigten Schüler*innen auf dem Schulgelände in Unterkünften beherbergt die nur für 20 Schüler*innen ausgelegt sind. Die Unterbringung am Schulstandort ist wesentlicher Bestandteil des Lernerfolgs und soll für weitere 60 Schüler*innen ausgebaut werden. Gerade in diesem Aspekt bedarf es eines Designkonzeptes, das den Bedürfnissen der sehbenachteiligten Kinder gerecht wird. Der jetzige Wasserbezugspunkt für die Schüler*innen befindet sich als gebohrter Brunnen mit Handpumpe am Schulstandort. Diese Art der Wasserversorgung ist speziell für die sehbenachteiligten Schüler*innen eine große Herausforderung im Schulalltag. Das Bohrloch soll mit einer Solarpumpe und Zisternenspeicher ausgestattet werden. Damit soll die kontinuierliche Wasserversorgung speziell für die sehbehinderten Schüler*innen sichergestellt werden.
Das Projekt ist Teil des Programmes "Grundversorgung für Schulen".




Spenden Sie jetzt hier oder unter dem Stichwort "Schulen"!

Ansprechpartnerin
Anika Steinkuhl
anika.steinkuhl [at] ingenieure-ohne-grenzen.org (anika[dot]steinkuhl[at]ingenieure-ohne-grenzen[dot]org)
Ansprechpartner
Gerhard Herbers